Veröffentlicht inAktuelles

Der Sommer ist vorbei: Warum leiden die Berliner besonders?

Das Ende des Berliner Sommers ruft in vielen Hauptstädtern alljährlich ein wehmütiges Gefühl hervor. Woran liegt das?

© IMAGO/Jürgen Held

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Festivals, Konzerte, Badeseen – der Sommer ist in Berlin nicht nur eine Jahreszeit, sondern ein Lebensgefühl. Geht er zu Ende, steigt bei viele Menschen ein wehmütiges Gefühl auf: die sogenannte „End of Summer Sadness“.

Das Phänomen lässt sich hierzulande zwar überall beobachten, doch ausgerechnet in der Hauptstadt scheint diese Trauer in einem größeren Ausmaß zu existieren. Woran liegt das? BERLIN LIVE hat bei einem Psychologen nachgehakt.

Berlin und die dunklen Wintermonate

Es hilft nichts, man muss den Tatsachen in die Augen sehen: Der Sommer ist – leider auch in Berlin – schon wieder vorbei. Wer vor Kurzem noch in leichtem Outfit den zahlreichen Outdoor-Aktivitäten frönte, muss nun blitzartig umdenken und sich auf die kalte, dunkle Zeit des Jahres vorbereiten. Kein Wunder also, dass viele Menschen unter der „End of Summer Sadness“ leiden. Vor allem in der Hauptstadt.


Auch interessant: Berlin: Preis-Klatsche! Autofahrer könnten es zu spüren bekommen


Im Gespräch mit BERLIN LIVE gibt Psychologe Dirk Stemper nun einen Erklärungsversuch ab, woran das liegen könnte. „Das Problem liegt wohl weniger in der besonderen Qualität eines Berliner Sommers an sich. Eher wird wohl die schiere Asymmetrie zwischen Sommer und Winter in der Stadt verstärkt durch die Tatsache, dass der Berliner Winter in kultureller und naturbezogener Hinsicht vergleichsweise wenig zu bieten hat“, betont er.

Dabei verweist er auf andere Regionen im deutschsprachigen Raum, in denen der Winter erst die größten Highlights des Jahres bereithalte. „München hat den grundlegenden Vorteil, dass es in der Nähe der Alpen liegt. Der Winter ist nicht nur eine Jahreszeit, die man überstehen muss, sondern eine aktive, mit Spannung erwartete Zeit zum Skifahren, Snowboarden und für Ausflüge“, erklärt Stemper exemplarisch.

Das hilft gegen die Missstimmung

Doch auch wenn die Alpen in unseren hiesigen Gefilden keine Abhilfe schaffen können, gibt es Mittel und Wege, die Traurigkeit während des Jahreszeitenwechsels zu minimieren. Wichtig sei zum Beispiel, erörterte der Psychologe in einem anderen Interview mit dem Magazin „Geo“, helles Tageslicht nach dem Aufstehen. Außerdem helfe ein fester Schlaf-Rhythmus.


Mehr News aus Berlin:


Zusätzlich akzentuiert der Experte die Nützlichkeit von drei wöchentlichen Ankern: Ausdauerbewegung, Naturkontakt, soziale Verabredung. Wer sich verbindlich daran hält, diese Komponenten in seinen Alltag zu integrieren, aktiviere antidepressive Mechanismen.