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Berliner Start-up tüftelte in der Sonnenallee – heute stehen die Produkte in jedem Supermarkt

Die Berliner Gründer von Wholey beweisen: ein konkreter Plan zahlt sich aus. Mit kleinen Schritten erobert das Trio Märkte im ganzen Land…

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© Imago / Emmanuele Contini; Wholey

Der Berliner Stadtteil Neukölln

Diese Merkmale machen den Berliner Stadtteil Neukölln so einzigartig.

Jeder fängt mal klein an. Das gilt auch für die Gründer des Berliner Start-ups Wholey. Während die Produkte der Frühstücks-Brand – rund um Smoothie-Bowls, Nussmus, Cerealien und Co. – heute in nahezu jedem Supermarkt zu finden sind, konnten die Unternehmer vor ein paar Jahren davon nur träumen.

Im Interview mit BERLIN LIVE schwelgten Casimir Carmer sowie die Brüder Philipp und Alexander Stahr in Erinnerung: Ihre ersten Schritte machten die Gründer nämlich an einem ganz besonderen Ort in der Hauptstadt.

Berliner Gründer revolutionieren den Markt

Genauer gesagt im „Sultan Zwei“ – einer ehemaligen Bäckerei in der Sonnenallee in Neukölln. „Eine unserer Ideen war es, in den Bereich Ernährung reinzugehen und einfach gesündere und transparentere Produkte auf den Markt zu bringen“, stellte Philipp Stahr klar. Dabei hatten die Gründer von Anfang an ein bestimmtes Produkt im Fokus.

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Bei Wholey gilt: Alles bio, vegan und nur mit natürlichen Zutaten. Credit: Wholey

„Bei Smoothies denken die Leute immer, sie tun sich etwas Gutes. Aber die hocherhitzten Produkte sind oftmals auch nicht mehr so viel besser als eine Coca-Cola“, erklärte der Geschäftsmann. Bei Wholey läuft es anders: Mithilfe von schockgefrorenen Zutaten muss der Käufer lediglich Wasser hinzufügen und erhält einen Smoothie voller natürlicher Nährstoffe und Vitamine.

Mitten in Berlin-Neukölln wird selbst Hand angelegt

Bis die perfekte Rezeptur jedoch feststand, war Tüfteln angesagt. Die leerstehenden Räume des einstigen Lokals in Neukölln nutzten die Unternehmer, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Von Hand wurden Zutaten abgewogen, gemischt und in 6er-Kartons kühl gelagert. „Weil das eben damals noch keiner für uns in dieser Menge produzieren wollte“, erklärte Stahr den eher umständlich wirkenden Weg gegenüber BERLIN LIVE.

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Die Wholey-Gründer (v.l.): Casimir Carmer, Philipp Stahr und Alexander Stahr. Credit: Wholey

Doch schon damals stand für die Gründer von Wholey fest: „Es muss immer Bio sein, zu einhundert Prozent aus natürlichen Zutaten und vegan!“ Rund 200 Smoothies schafften sie damals pro Tag herzustellen. „Die haben wir dann mit unserem Kastenwagen regelmäßig an Cafés geliefert, bis wir endlich eine bestimmte Stückzahl zusammen hatten“, erinnerte sich das Trio zurück.

Berliner Wholey-Trio musste mehrere Hürden meistern

Der Großhandel zeigte allerdings noch immer kein Interesse. Doch die Gründer haben nicht aufgegeben – brachten sogar Bänke und einen Tresen vor ihrer kleinen „Wholey-Werkstatt“ an, falls sich mal ein Kunde in den Laden verirren sollte. „Das hat am Ende glaub ich eher dazu geführt, dass die drei local Obdachlosen sich jeden Tag vor unser Café gesetzt haben und dort ihr Bier getrunken haben“, schmunzelte Stahr.


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Was die Gründer durch ihre tägliche Zusammenarbeit mit diversen Gastronomen aber auch feststellen konnten: „Da ist Bedarf. Wir müssen das Produkt nur weiter pushen und auf ein anderes Level bringen – dann hat es auch eine große Erfolgschance.“ Gesagt, getan. Schritt für Schritt konnten namhafte Kunden dazugewonnen werden. Bis dahin war reichlich Geduld gefragt.

Von der kleinen Bäckerei nach ganz Deutschland, Österreich und die Schweiz

„Du bekommst schon viel Gegenwind. Du musst Händler, Produzenten, Kunden, Investoren und im Endeffekt auch dich selbst überzeugen. Das hat gedauert“, erläuterte Casimir Carmer. Von der Sonnenallee ging es anschließend nach Pankow in den Schichtbetrieb mit rund zehn Mitarbeitern.


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Inzwischen ist das Unternehmen so stark gewachsen, dass es mit seinen Produkten ganz Deutschland und Österreich beliefern kann – und damit sei noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Herstellung, Kundenabwicklung und den Versand übernehmen nun natürlich nicht mehr nur die Gründer allein. Doch ihr Durchhaltevermögen und der Fleiß im Voraus dürften sich definitiv ausgezahlt haben – jetzt müssen die Produkte nur noch in deinem Einkaufswagen landen.