Ein Brandanschlag auf zwei Strommasten in Johannisthal hat am Dienstag (9. September) für einen massiven Blackout im Südosten Berlins gesorgt. Handyempfang weg, Schulen zu, Pflegeheime im Dunkeln.
Obwohl die Behörden seither an einer umfassenden Lösung des Problems arbeiten, waren auch 24 Stunden nach dem Brand noch rund 20.000 Haushalte ohne Strom und teilweise auch ohne warmes Wasser. Der Handyempfang war weiterhin gestört, Schulen blieben geschlossen. Zahlreiche Geschäfte waren ebenfalls von dem Stromausfall betroffen.
Das BBK empfiehlt, Vorräte für mindestens drei bis maximal zehn Tage anzulegen
Auf Nachfrage bei dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat BERLIN LIVE am Mittwoch (10. September) erfahren, wie man sich privat vor Vorfällen dieser Art schützen bzw. darauf vorbereiten kann.
+++ Anschlag aufs Berliner Stromnetz – aus der Politik kommt ein Verdacht +++
„Eine gute Vorsorge ist entscheidend“, erklärte eine Sprecherin. „Wir empfehlen, Vorräte für mindestens drei Tage anzulegen – besser noch für bis zu zehn Tage. Dazu gehören ausreichend Trinkwasser (mindestens zwei Liter pro Person und Tag) und haltbare Lebensmittel, die ohne Strom zubereitet oder direkt gegessen werden können.
„Außerdem sind Taschenlampen mit Ersatzbatterien, ein Kurbel- oder batteriebetriebenes Radio sowie geladene Powerbanks hilfreich. Eine gut ausgestattete Hausapotheke und regelmäßig benötigte Medikamente sollten ebenfalls nicht fehlen, ebenso Hygieneartikel sowie – falls nötig – Babynahrung oder Tierfutter. Eine griffbereite Dokumentenmappe mit wichtigen Unterlagen rundet die Vorsorge ab.“
Das kann man tun, wenn der Strom tagelang ausfällt
Mit Blick auf den konkreten Fall in der Hauptstadt, wollte BERLIN LIVE wissen, wie man sich denn am besten verhalten sollte, wenn der Strom stunden- oder sogar tagelang ausfällt?
„Wenn der Strom weg ist, ist zunächst wichtig, Ruhe zu bewahren und zu prüfen, ob der Ausfall nur das eigene Haus betrifft – zum Beispiel durch einen Blick auf Sicherungen oder den FI-Schutzschalter. Danach ist es sinnvoll, für Licht zu sorgen: Taschenlampen oder Kerzen können helfen (Kerzen bitte immer vorsichtig verwenden). Um Toilettenspülung und andere Zwecke sicherzustellen, kann man Badewanne oder andere Gefäße mit Wasser füllen.“
Grundsätzlich sei es ratsam, mit Handy und Powerbanks „sparsam umgehen, damit diese möglichst lange verfügbar bleiben“, so die Sprecherin des BBK. „Ein batteriebetriebenes oder kurbelbetriebenes Radio hilft dabei, wichtige Informationen zu erhalten.“
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Grundsätzlich ist Vorsorge etwas sehr Individuelles: Wenn man an Allergien leidet, sollte man dies beim Anlegen von Vorräten bedenken. Gleiches gilt für (Klein-)Kinder oder Haustiere. Jeder Mensch und jedes Tier hat spezielle Bedürfnisse, die man berücksichtigen muss. Außerdem sollte man sich überlegen, wie viele Medikamente man für einen längeren Zeitraum akut benötigt. Unter Umständen kann es auch ratsam sein, kleinere Bargeldbeträge für Notfälle zurückzulegen.
Nach dem Brandanschlag wurde auf der Internet-Plattform „Indymedia“ ein Bekennerschreiben veröffentlicht, das die Polizei als authentisch einstuft. Demnach soll er sich gegen Technologiefirmen und Forschungseinrichtungen in Adlershof, insbesondere aus den Bereichen IT, Robotik, Bio- und Nanotechnologie, Raumfahrt sowie Sicherheits- und Rüstungsindustrie gerichtet haben. (mit dpa)

