Am Dienstagmorgen (9. September) fiel in rund 50.000 Haushalte im Südosten Berlins der Strom aus. Die Ursache war schnell ermittelt: Mehrere Strommasten hatten gebrannt. Ein linksradikales Bekennerschreiben gab Industrieanlagen in Adlershof als Ziel an.
Der SPD-Politiker Martin Matz sieht darin einige Ungereimtheiten. Um den Anschlag in dieser Art durchzuführen braucht es seiner Ansicht nach Insiderinformationen. Das würde weitreichende Konsequenzen bedeuten.
Berliner Haushalte teils drei Tage ohne Strom
„Wenn man sieht, wo diese Strommasten in Johannisthal stehen oder gestanden haben, dass die etwas mit der Stromversorgung in Adlershof zu tun haben, ist nicht so völlig einsichtig“, betonte der Politiker gegenüber dem RBB-Inforadio. Dem innenpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus zufolge habe es hierzu Spezialwissen gebraucht.
+++ Radfahrer sauer auf Berliner Restaurant! Betreiber beziehen Stellung +++
Der Ort des Anschlags und der Zielort in Adlershof liegen ein gutes Stück auseinander. Um vor diesem Hintergrund gezielt einen solchen Anschlag auf die Infrastruktur zu begehen, seien Kenntnisse nötig, die in der Bevölkerung nicht verbreitet seien. „Mindestens stellt sich die Frage, ob möglicherweise Insider-Informationen oder Informationen, wie man sowas genau macht, weitergegeben worden sind.“
Mehrere Attacken auf die kritische Infrastruktur
Der aktuelle Stromausfall im Südosten Berlins steht in einer Reihe mit Attacken auf die kritische Infrastruktur der Hauptstadt. Mal hatten die mit der Tesla-Fabrik in Grünheide zu tun, mal gab es andere Motive. „Das ist natürlich schon auffällig, dass das immer wieder passiert“, gibt Matz zu bedenken. Weitere Vermutungen zu möglichen Informations-Lecks stellte er indes nicht an.
Die Sicherheitslage in Berlin sei gut, habe aber noch Verbesserungspotenzial: „Wenn wir uns vergleichen mit vor fünf oder zehn Jahren, dann sind wir deutlich besser geschützt. Aber das ist ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist.“

