Veröffentlicht inAktuelles

Berlin: Viele Kitas bleiben am Donnerstag dicht – aus diesem Grund

Eltern von Berliner Kita-Kindern stehen vor einem Problem. Viele der Kitas bleiben am Donnerstag (02.11.2023) zu.

© dpa/ Uli Deck

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Wer in Berlin ein Kind in der Kita hat, dürfte kommenden Donnerstag (02. November) ein Problem haben. Denn vielen von ihnen wird die fest eingeplante Kinderbetreuung wegbrechen. Sie müssen sich anderweitig umschauen.

Denn viele der 300 Kitas in Trägerschaft des Landes Berlin werden an diesem Tag geschlossen bleiben. Grund ist ein Streik der Erzieherinnen und Erzieher.

Warnstreik in Berliner Kitas

Am 26.10.2023 ist die erste Verhandlungsrunde zum Tarifvertrag der Länder (TV-L) zu Ende gegangen – ohne das gewünschte Ergebnis. Die Gewerkschaft Verdi ruft deshalb jetzt zum Streik auf. Das betrifft auch die rund 300 Kitas, die sich in Trägerschaft des Landes Berlin befinden.

Bisher ist noch nicht klar, welche der Kitas geschlossen bleiben werden und wo es Notbetreuung geben kann. Für die Eltern der 35.000 betroffenen Kita-Kinder wird es dennoch auf jeden Fall eine Herausforderung.

500 € mehr für Kita-Beschäftigte

Die Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr. Diese Forderung hatten die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde am Donnerstag (26. Oktober) abgelehnt. Zusätzlich fordern die Kita-Mitarbeiter eine „Stadtstaatenzulage“ von 300 Euro. Das begründet Verdi mit den hohen Lebensunterhaltungskosten in den Stadtstaaten.

Und noch eine Besonderheit gibt es in den Stadtstaaten. In Berlin werden die Beschäftigten der Kita-Eigenbetriebe nach dem TV-L bezahlt. Im Nachbarbundesland Brandenburg sieht das anders aus. Hier gilt der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), der höhere Löhne vorsieht. Diese Ungerechtigkeit übt zusätzlich Druck auf die Kita-Mitarbeiter aus.



Ob es bei dem Streik am Donnerstag bleiben wird – oder die Kita-Mitarbeiter noch an weiteren Tagen für bessere Löhne kämpfen, wird die Zukunft zeigen. Weitere Verhandlungsrunden sind angesetzt.