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Berliner Schulen und Klassen immer voller – Höchstgrenze wird gerissen

Eigentlich gibt es eine gesetzliche Grenze für die Anzahl von Schülern pro Klasse in Berlin. Im neuen Schuljahr wird sie mancherorts aber nicht eingehalten.

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Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

In Berlin starten viele siebte Klassen an Sekundarschulen mit mehr Schülern ins neue Schuljahr, als gesetzlich erlaubt. In vielen Bezirken wird die Höchstgrenze von 26 Schülern pro Klasse überschritten, wie der RBB berichtet. Sven Zimmerschied von der Sekundarschulleitervereinigung kritisiert dies scharf: „Das, was über den 26 Schülerinnen und Schülern liegt, die ja gesetzlich vorgegeben sind, das kann in meinen Augen nicht sein.“

Laut einer RBB-Abfrage gibt es in über 90 Klassen an Berliner Sekundarschulen mehr als 26 Schüler. Besonders betroffen sind Bezirke wie Mitte, Neukölln, Spandau und Tempelhof-Schöneberg. In einigen Fällen erreichen die Klassen sogar 28 Schülerinnen und Schüler. Insgesamt gibt es in Berlin 133 Integrierte Sekundarschulen.

Lehrer, Eltern und Experten fürchten Folgen für Berlin

Die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch sieht den Hauptgrund für die Überbelegung im anhaltenden Schulplatzmangel. „Wir haben kein flächendeckendes Problem“, betont sie und verweist auf besonders belastete Bezirke. Sie lehnt den Zusammenhang mit den neuen Zugangsregeln zu Gymnasien ab. Zimmerschied sieht das jedoch anders. Er ist überzeugt, dass die strengeren Regeln für Gymnasien das Problem verschärft haben. „Das war eigentlich vorhersehbar und da hat man keine Vorkehrungen getroffen.“, sagt er.

Die überfüllten Klassen in Berlin erschweren laut Experten die individuelle Förderung. Norman Heise vom Landeselternausschuss mahnt: „Das heißt am Ende auch, dass die individuelle Förderung hinten runterfällt.“ Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf leiden besonders unter der Überbelegung. Die Situation führt zu heterogeneren Klassen, die Lehrkräfte schwer bewältigen können.


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