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Berlin: Frau fühlt sich nicht mehr sicher – „Wurde noch nie so häufig belästigt“

Als Frau gibt es so einige Orte in Berlin, die man dringend meiden sollte. Einige Frauen erzählen von ihren schlimmsten Erlebnissen.

Berlin
© IMAGO/Rolf Poss

Was ist Catcalling?

“Na Süße, heute schon was vor?” - fast jede Frau hat Sätze dieser Art schon mal gehört. Catcalls sind übergriffige, sexuell aufgeladene Kommentare, die – in der Regel – Frauen von Männern hinterher gerufen bekommen.

Als Frau fühlt man sich alleine oft nicht sicher. Trotz Aufklärung und vieler feministischer Bewegungen: Das Problem ist bis heute groß. Sei es am See, wo plötzlich jemand anfängt, neben einem zu masturbieren, oder auch in der U-Bahn, wenn mal wieder ein Fahrgast neben einem unangenehm nah heran rutscht.

Für viele Berlinerinnen ist Belästigung im Alltag Normalität. In einem Forum berichten sie nun von schlimmen Erlebnissen – und stellen den Vergleich zu anderen Metropolen auf.

Berlin ist als Frau nicht sicher

Allein nach hause laufen? Nur mit dem Schlüsselbund zwischen den Fingern. Nachts mit dem Bus fahren? Nur wenn man den Live-Standort einer Freundin geschickt hat. Viele Frauen in Berlin leben nach diesen Grundsätzen. Zu groß ist die Angst, dass einem etwas passieren könnte.

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Denn Geschichten von komischen Momenten oder gar Übergriffen kennt fast jede Frau und jedes Mädchen aus ihrem Umfeld.

„Meidet diese Gegend“

Auf Reddit erklärt nun eine Frau, dass sie deutschlandweit „noch nie so häufig belästigt wurde wie in Berlin“. Vor allem, wenn man in einer Gruppe mit anderen jungen Frauen unterwegs sei, wäre das Problem am schlimmsten, berichtet sie. Zwar sei ihr physisch noch nie etwas passiert, „aber ich habe wirklich Angst, dass es noch passieren könnte.“

Auch andere Frauen verstehen ihre Sicht. Eine andere Berlinerin berichtet, dass sie gerade rund um den Görlitzer Park Angst habe. Catcalling sei dort noch das kleinste Problem. Es passiere viel öfter, dass sie angesprochen wird und die Männer auch nach einem „Nein danke!“ nicht gehen. Das schlimmste: Einmal habe sie sogar ein Mann verfolgt.

„Ich konnte diesen Widerling nur loswerden, weil ich anfing wie verrückt zu schreien und so die Aufmerksamkeit anderer Leute auf mich ziehen konnte.“


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Die Kommentare unter dem Beitrag sind lang, die Geschichten erschreckend. Viele bekannte Orte werden genannt, ob Tag oder Nacht.

Doch einen kleinen Lichtblick gibt es immerhin: Berlin ist nicht ganz so schlimm, wie manch andere Großstadt. Eine Frau sagt, sie komme aus Paris und Berlin sei nichts dagegen. Eine andere stimmt zu: „Wir reden hier nicht über Kabul (Afghanistan) oder Kinshasa (Demokratische Republik Kongo).“

Doch ist das wirklich ein Lichtblick – oder nur ein trauriges Zeugnis der Position der Frau in unserer Gesellschaft?