Für diesen Prozess braucht es starke Nerven – und jede Menge Durchhaltevermögen! Am Montag (20. November) ist bereits der 107. Tag in der Verhandlung zwischen den einstigen Kumpels Bushido und Arafat Abou-Chaker sowie dessen Brüder der arabischen Clan-Familie angebrochen. Auch BERLIN LIVE war vor Ort.
Bereits vor dem Saal kam es zu einer Beobachtung: Anstatt mit einem breiten Grinsen im Gesicht erschien Arafat alles andere als gut gelaunt vor dem Berliner Landgericht – und das auch noch mit rund zehn Minuten Verspätung im Gepäck. Die Laune scheint allmählich im Keller zu sein…
Clans in Berlin: Arafat und seine Brüder erneut vor Gericht
Dabei war die Verhandlung an diesem Tag sogar auf 12 Uhr am Mittag angesetzt. An zu wenig Schlaf kann Arafats Stimmung also nicht gelegen haben. Zudem ließ es der gebürtige Berliner ganz entspannt angehen: Mit grauer Jogginghose und schwarzem Shirt nahm das Clan-Mitglied hinter seinem Anwalt Hansgeorg Birkhoff den Platz ein. Zu Wort kam der 47-Jährige jedoch nicht.
Im Mittelpunkt stand an diesem Prozesstag nämlich eine Aufnahme, die ein Treffen zwischen Arafat, Bushido und dessen Ehefrau Anna-Maria Ferchichi in der Osteria Angelini in Berlin-Steglitz vertont. Besonders spannend: Die Verabredung fand am 1. Februar 2018 statt – exakt 14 Tage nachdem Bushido und Arafat in der Puderstraße in Berlin aneinandergeraten sein sollen.
Arafat Abou-Chaker lässt Bushidos Frau Anna-Maria kaum zu Wort kommen
Bis auf jede Menge Rauschen und mehrmaliges Klingeln eines Handys konnte nicht allzu viel von der Tonaufnahme verstanden werden. Kurz gesagt wollte man das zukünftige Verhältnis klären – darunter allen voran die Anteile an diversen Bushido Alben. Summen von bis zu 1,2 Millionen Euro fielen im Gespräch. Sobald Bushidos Ehefrau Anna-Maria allerdings zu Wort kam, wurde auch Arafat lauter: „Ich rede nicht mit dir!“ oder „Mir kannst du nicht drohen!“ lauteten die Aussagen des Clan-Mitglieds.
Während Bushidos Anwalt, Steffen Tzschoppe, an diesem Tag erst gar nicht zur Anhörung erschien, zeigte sich Arafats Bruder Yasser von der Aufnahme im Gerichtssaal sichtlich gelangweilt: Nachdem das Familienmitglied die ersten Minuten den Kopf auf den Tisch legte und zu schlummern wirkte, setzte er gegen Ende des Tonbands auf Gymnastikbewegungen und ließ seinen Kopf von links nach rechts kreisen.
Clans in Berlin: Arafat wirkt gedankenverloren
Arafat hingegen wirkte noch immer nachdenklich – angespannter als sonst. Zwischenzeitlich zückte er sogar seine Lesebrille und studierte einige der vor ihm liegenden Akten oder diskutierte flüsternd mit seinem Nebensitzer und Bruder Rommel Abou-Chaker. Ein Urteil wurde an diesem Prozesstag nicht gefällt. Ob Arafat diesen Ausgang bereits ahnte und sich die Zeit lieber anderweitig vertrieben hätte, statt vor den Richter treten zu müssen?
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Gut möglich, dass die Gedanken des Clan-Mitglieds aber auch um ein neues Problem kreisten, das ihm erst kürzlich ins Haus flatterte. Nach einer Aussage bei TikTok, in der Arafat unter anderem die israelische Regierung mit den Nazis verglich, wird aktuell nämlich wegen Volksverhetzung gegen ihn ermittelt. Wie es in diesem Fall weitergeht bleibt abzuwarten. Im Bushido-Prozess findet hingegen bereits am kommenden Mittwoch (22. November) die Fortsetzung statt.