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Clans in Berlin: 872 Straftaten, 303 Verdächtige – DAS steht in der großen Clan-Bilanz

Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport und die Polizei Berlin haben heute das Lagebild Clankriminalität Berlin 2022 veröffentlicht.

Clans in Berlin
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Clans in Berlin: Diese Großfamilien halten die Polizei auf Trab

Clankriminalität in Berlin ist ein Phänomen, das seit Jahrzehnten die Sicherheit und Ordnung in der Hauptstadt herausfordert. Kriminelle Großfamilien sind in verschiedenen Bereichen des illegalen Geschäfts tätig, wie Drogenhandel, Betrug, Geldwäsche, Erpressung und Gewalt. Die Berliner Polizei und die Justiz versuchen, mit verschiedenen Maßnahmen dem Problem entgegenzuwirken.

Jetzt hat die die Senatsverwaltung für Inneres und Sport und die Polizei Berlin ein Lagebild zur Clankriminalität im vergangenen Jahr veröffentlicht. Zeigen die Maßnahmen gegen die Clans in Berlin Wirkung?

Clans in Berlin: DAS sagt die Bilanz über die Clankriminalität

Laut dem aktuellen Lagebild der Berliner Polizei wurden im vergangenen Jahr insgesamt 872 Straftaten im Zusammenhang mit Clankriminalität registriert, was einen leichten Anstieg um 23 Fälle im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die meisten Taten waren Betrugsdelikte, Verkehrsstraftaten, Rohheitsdelikte und Bedrohungen mit Waffen.

Die Polizei konnte 303 Tatverdächtige ermitteln und erfassen. 12 Davon seien weiblich. 52 Tatverdächtige sollen mehr als fünf Straftaten begangen haben. Ein Tatverdächtiger soll sogar 43 Straftaten, hauptsächlich Verstöße gegen das Geldwäschegesetz, begangen haben.



Die Polizei setzt auf einen langfristigen Bekämpfungsansatz. Dazu gehören polizeiliche Kontrolleinsätze, die oft im Verbund mit anderen Behörden wie den Ordnungsämtern oder den Zoll- und Finanzbehörden durchgeführt werden. Im vergangenen Jahr wurden 160 solcher Einsätze durchgeführt, bei denen 606 Objekte kontrolliert und 36 von ihnen geschlossen wurden. Zudem wurden Tat- und Beweismittel aufgefunden und beschlagnahmt.

So will die Polizei Clankriminalität reduzieren

Im Einzelnen handelte es sich hierbei um: Erlös aus Betäubungsmittelhandel (52.255 Euro), unversteuerte Zigaretten (11.203), Wasserpfeifentabak (208,68 Kilogramm), Verkaufseinheiten Betäubungsmittel (633), Kraftfahrzeuge (34), Geldspielgeräte (82), und Waffen bzw. gefährliche Gegenstände (47).


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Dr. Barbara Slowik, Polizeipräsidentin von Berlin, ist sich sicher, um Clankriminalität wirksam bekämpfen zu können, sind nicht nur repressive Maßnahmen erforderlich, sondern auch präventive und integrative Ansätze: „Unser Ziel ist es daher, vor allem jungen Menschen zum einen unmissverständlich klarzumachen, dass ihr Verhalten Konsequenzen nach sich zieht, dass der Rechtsstaat Straftaten nicht duldet. Und zum anderen geht es darum, ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, sich trotz der vorherrschenden patriarchalischen, strikten Hierarchien sowie des starken Drucks des Zusammenhalts gerade in den Strukturen der Clankriminalität von diesen zu lösen.“