Dieses Thema ist noch lange nicht durch! Die Berliner Staatsanwaltschaft beschlagnahmte vor nunmehr sechs Jahren insgesamt 77 Immobilien in Berlin. Das Vorgehen wurde als großer Schlag gegen die organisierte Kriminalität in der Hauptstadt gefeiert. Denn die Gebäude sollen dem Remmo-Clan gehören.
Vor Kurzem kam es im Bezirk Neukölln zu einer aufsehenerregenden Räumung. Dabei war eine der beschlagnahmten Villen dem Bezirk übergeben worden. Rund um die restlichen Immobilien gibt es jetzt mehrere Prozesse. In einem von ihnen kam es jetzt zu einem verbalen Schlagabtausch.
Clans in Berlin: Harte Worte gegen TV-Journalisten
Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtete, war als Zeuge unter anderem auch Spiegel-Journalist Claas Meyer-Heuer geladen. Der zuständige Strafverteidiger Carsten Wegner hatte sich dagegen vehement ausgesprochen. Auch dass eine Spiegel-TV-Reportage über die Clans in Berlin von 2018 gezeigt wurde, passte ihm gar nicht.
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„Nun soll also ein Spiegel-Journalist angehört werden, der illegal an Unterlagen gekommen ist“, machte der Jurist seinem Ärger Luft. Doch dann ging er Meyer-Heuer noch härter an. Dessen Buch „Die Macht der Clans“ bezeichnete er als „Schmutzwerk“, das zudem mit zwielichtigen Methoden recherchiert sei.
Strafverteidiger erhebt schwere Vorwürfe
So seien Telefonate ohne Einverständnis aufgezeichnet und eine versteckte Kamera eingesetzt worden. Der Prozess musste mehrmals unterbrochen werden, weil sich die Vorsitzenden für Beratungen zurückzogen. Außerdem verzögerte ein schriftlicher Antrag Wegners den Fortgang.
Spiegel-TV-Journalist Meyer-Heuer verteidigte seine Arbeitsweise indes. In seiner Aussage machte er jedoch mehrfach vom Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch, was ihm die vorsitzende Richterin zubilligte. Weitere Infos zu den Details seiner Einlassung und dem spannenden Prozess bekommt ihr hier.