Ob in Wohnungen und Häusern, in Parks und Gärten, im Tierheim, im Tierpark oder Zoo – überall in Berlin leben Tiere. Vom Fuchs über die Katze bis zur Taube, die tierischen Hauptstadtbewohner sind vielfältig. In ihrem Koalitionsvertrag „Das Beste für Berlin“ plante die schwarz-rote Regierung 2023, sich aktiv für den Schutz der Tiere einzusetzen.
Doch daraus wurde bisher nichts. Nun folgte von der CDU der nächste Dämpfer für das Tierwohl. Berliner Tierschützer sind sauer. Ihr Ziel: Den „Tierschutz-Kahlschlag durch den Berliner Senat stoppen.“ Sie rufen zu einer Großdemo auf.
Demos in Berlin: Tierschützer außer sich – „Kommt einem Maulkorb gleich“
Überall im Land herrscht Sparkurs, so auch beim Tierschutz. „Seit dem Regierungswechsel im Land Berlin im Jahr 2023 geht es mit dem Tierschutz in der Hauptstadt bergab“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der Tierschutzvereine Aktion Fair Play, Animal Society e.V. und Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. Von den geplanten Maßnahmen für mehr Tierschutz seien keine einzigen umgesetzt worden. Ganz im Gegenteil, die CDU plant laut der Vereine Schritte, die einem „Tierschutz-Kahlschlag“ gleichkommen würden.
Besonders krass: Die Berliner Justizsenatorin hat die Tierschutzbeauftragte in ihren Befugnissen eingeschränkt. Das „kommt einem Maulkorb gleich“, meinen die Tierschützer. Und auch um die Berliner Tiertafel steht es schlecht. Eigentlich sollte die vom Land Berlin gefördert werden, stattdessen droht jetzt aber die Streichung der Mittel. Zudem sorgt ein geplantes Taubenfütterungsverbot für Aufruhr. Die Tierschützer kritisieren, dass dies nicht zur gewünschten Reduzierung der Population führen, sondern die Problematik noch verstärken würde.
Wegen „Katastrophe für den Tierschutz“: Tierschützer rufen zur Großdemo auf
Auch beim Wildtierschutz sehen die Vereine schwarz. „Leider plant der jetzige schwarz-rote Senat, ein Wildtierkompetenzzentrum in die Hände eines Forschungsinstituts zu geben, das unter anderem zahlreiche Tierversuche an Wildtieren durchführt“, heißt es. Zudem sei es um stärkere Reglementierungen bei der Schweinehaltung, die die Vorgängerregierung eigentlich einführen wollte, schlecht bestellt.
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Der umstrittene Bau des Riesen-Aquariums „Ocean Berlin“ sei ebenso nicht mit dem Tierwohl vereinbar. Tierschützer nennen ihn eine „Katastrophe für den Tier- und Artenschutz“. Das gibt Anlass genug für eine Großdemo, zu der das Tierschutzbündnis am 27. April aufruft. Ab 13 Uhr treffen sich Tierliebhaber und -schützer am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus (Berlin Mitte), um gegen die Tierschutzpolitik des Senats zu demonstrieren.