Berlin-Kreuzberg gilt als der vielleicht bekannteste Stadtteil Deutschlands. Kulinarische Highlights, eine florierende Clubszene und heterogene Bevölkerungsstrukturen machen die Gegend so besonders.
Nun platzt einem Anwohner jedoch der Kragen. Seine darauffolgende Aktion kommt allerdings gar nicht gut an und stößt stattdessen auf Unverständnis. Das steckt dahinter.
Kreuzberg: Hier gibt es dicke Luft
Kreuzberg ist laut, verrückt und bunt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Graffiti in dieser Gegend an allen Ecken und Enden prangen. Doch nicht jeder findet diese Kunstwerke bedingungslos gut. Ein Anwohner möchte deshalb – zumindest an seinem Wohnhaus – bestimmte Schmierereien verhindern.
„Sehr verehrte Sprayer, wir freuen uns über politisches Engagement und sind selbst Verfechter einer freien Meinungsäußerung“, beginnt er deshalb mit ironischem Unterton ein Schreiben, das er an ein neues Graffito an der Hauswand gehängt hat. Im weiteren Verlauf des Briefes wird deutlich, dass der Nachbar bei den Kunstwerken „ästhetische Mindeststandards“ erwarte.
Bei dem neuesten Exemplar sieht er dieses Kriterium jedoch nicht als gegeben an. Er bittet die Künstler deshalb darum, „erst zu überlegen, wem Sie damit was sagen wollen und ob Sie selbst darin wirklich einen Nutzen erkennen“. So erteilt der Anwohner dem Motiv eine elegante Abfuhr.
Die Reaktion der Community
Der Zettel, der zurzeit auf der Instagram-Seite „notesofberlin“ viral geht, provoziert viele Kommentare. „Ganz ehrlich, so ein bigotter, blasierter Zettel bettelt geradezu nach dem hässlichsten und schludrigsten Graffiti der Stadt„, meint ein Nutzer. Andere Personen können dem Humor des Schreibers jedoch etwas abgewinnen. „Herrlich geschrieben“, resümiert deshalb ein weiterer User.
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Die Graffiti-Ansprache scheidet also die Geister. Fakt ist, dass die bunten Fassadenmotive zu Kreuzberg gehören wie der Fernsehturm zu Berlin.