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Berlin und der Krieg in Israel: Schreckliche Bilder auf Social Media – Experten geben Tipps

Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann sind Experten im Nahost-Konflikt. Warum Social Media bei ihrer Arbeit an Berliner Schulen ein wichtiges Thema ist.

Berlin und der Krieg in Israel: Jugendliche konsumieren Nachrichten am Handy.
u00a9 IMAGO/Westend61

Deutsch-Israeli: “Unsäglich, dass Juden Angst haben, in die Schule zu gehen”

Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann leisten Präventionsarbeit an Deutschen Schulen und unterstützen Lehrer im Umgang mit ihren Schülern mit dem Krieg zwischen Israel und der Hamas. Im Interview sprechen sie über ihre Sorgen.

Etwas mehr als drei Monate ist es her, dass die Hamas am 7. Oktober Israel überfiel. Seitdem herrscht Krieg im Nahen Osten. Die Schrecken der gewaltsamen Auseinandersetzung ziehen weite Kreise, auch bis nach Berlin.

Auch an Berlins Schulen tragen Kinder den Konflikt im Nahen Osten auf dem Schulhof aus. Und dann ist da noch die Flut an schrecklichen Bildern und Videos auf Social Media. Die beiden Berliner Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann gehen gemeinsam an Schulen in Berlin und Nordrhein-Westfalen, um dort mit Schülern und Lehrern über den Krieg in Israel und Gaza zu sprechen.

Im Gespräch mit BERLIN LIVE erzählen sie, welche Tipps sie den jungen Menschen geben.

Berlin und der Krieg in Israel: Flut an Kriegsbildern – was tun?

Seit dem Krieg in der Ukraine, spätestens aber seit dem 7. Oktober 2023, erlebt man in Europa eine neue Form des Krieges. „Dank“ Social Media erreichen einen die schrecklichen Bilder und Videos auf den Handys. Oftmals auch ungefragt.

Während man früher bewusst den Fernseher einschalten musste, um Nachrichten zu konsumieren, springen einen mittlerweile die Bilder des Leids und der Verwüstung förmlich an, kaum hat man Apps wie Instagram, Twitter oder TikTok geöffnet. Viele Erwachsene wissen damit nicht umzugehen. Denkt man aber an die Jugendlichen, die diese Bilder ebenfalls zu sehen bekommen, stellt sich die Frage: „Wenn wir schon als Erwachsene Probleme haben damit umzugehen, wie ist es dann für die jungen Menschen?“

„Die jungen Menschen sind mit wirklich fürchterlichen Szenen über Social Media konfrontiert“

Diese Frage, hier formuliert von der Deutsch-Palästinenserin Jouanna Hassoun, beschäftigt sie und ihren Kollegen, den deutsch-jüdischen Aktivisten und Sozialunternehmer Shai Hoffmann ständig. Denn bei ihrer Arbeit geht es auch viel um die Art des Nachrichtenkonsums der Jugendlichen. „Die jungen Menschen sind mit wirklich fürchterlichen Szenen über Social Media konfrontiert“, so Hassoun weiter. Was also tun?

Die Geschäftsführerin von „Transaidency e.V.“, erzählt, was sie den Schülern dabei auf ihren Weg mitgibt: „Quellen überprüfen, eine Pause machen, nicht zu viel bei (zum Beispiel) TikTok abhängen und sich andere Medien anschauen.“ Zudem würden sie den Jugendlichen nahelegen, sich andere Perspektiven anzuschauen und das später auch einzuordnen.

Neue Aufgabe für Lehrkräfte

„Wenn sie Fragen haben, dass sie andere Personen fragen können und sollen, die ihnen vielleicht auch die richtigen Quellen geben.“ Shai fügt hier die Notwendigkeit der Auseinandersetzung von Lehrern mit den aktuellen Sozialen Medien an. Nur so könnten sie die Jugendlichen verstehen und sie damit unterstützen.


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Die Botschaft der Arbeit von Jouanna und Shai ist: „Sie können es schaffen!“ Damit meinen die beiden zunächst die Jugendlichen. Doch die gleichen Tipps und Regeln würden gleichermaßen für Erwachsene gelten.