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Miete in Berlin: CDU will Wolkenkratzer – wie viele Wohnungen springen dabei rum?

Die Berliner CDU will das Problem der Mieten in Berlin mit Wolkenkratzern lösen. Doch wie viele Wohnungen würden dabei rumspringen?

Miete in Berlin
u00a9 IMAGO/Olaf Schuelke

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Nach Jahren in der Opposition regiert die CDU in Berlin seit Frühling 2023 wieder mit. Mit Kai Wegner stellen die Konservativen sogar den Regierenden Bürgermeister und können die Hauptstadt damit wieder aktiv gestalten. Und dafür gibt es einige Ideen.

Die Abgeordnetenhaus-Fraktion der Berliner CDU hatte zuletzt mit der Idee einer Magnetschwebebahn für Aufsehen, aber auch viel Spott im Netz gesorgt. Von ihrer Klausur in Warschau brachten sie dann weitere Ideen mit. Dabei ging es neben einem effizienteren Nahverkehr auch um die Themen Wohnen und Mieten in Berlin. Eine der Ideen: Berlin soll Wolkenkratzer bekommen.

Miete in Berlin: Wohnungen sind knapp

Denn dass in der Hauptstadt Wohnungen fehlen, dürfte bereits vielen aufgefallen sein. Das Mieten in Berlin ist nämlich nicht nur teuer, auch Wohnungen sind knapp. Die Suche kann schon einmal mehrere Monate oder gar Jahre dauern. Das hat unterschiedliche Gründe. Zweit- und Drittwohnungen verengen den Wohnungsmarkt genauso wie spekulativer Leerstand. Dazu gibt es zwar seit 2011 keine aktuellen Zahlen, doch wird weiterhin von einem hohen spekulativen Leerstand in Berlin ausgegangen.

Zudem wächst die Stadt weiter und kommt mit dem Bauen nicht hinterher. Das liegt auch daran, dass der Baugrund, vor allem im Zentrum knapp ist. Die Berliner CDU will daher in die Höhe wachsen. Diese Gründe würden klar für „attraktiv gestaltete richtige Hochhäuser“ sprechen, heißt es aus der CDU-Fraktion. Diese könnten entlang des Berliner S-Bahnrings stehen. Man wolle „einen modernen Hochhausring um das innere Berlin“ entwickeln.

Doch wie viele Wohnungen würde die Hochhaus-Idee überhaupt in Berlin schaffen? Laut Dirk Stettner, dem Vorsitzender der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, geht man aktuell von rund 200 Wohnungen pro Wolkenkratzer aus. „Mit 10 Hochhäusern erreichen wir dann leicht 2.000 Wohnung“, sagte er gegenüber BERLIN LIVE. Es gebe in Berlin aber reichlich Platz für mehr Hochhäuser.

CDU: Hochhäuser mit Privatunternehmen bauen

Stettner geht übrigens nicht davon aus, dass die Hochhausprojekte – sowie die von der CDU ebenfalls angestrebte Randbebauung des Tempelhofer Feldes – nur von den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften umgesetzt werden können. Es brauche privatwirtschaftliche Unternehmen bei den Projekten, bei denen habe man aber über das Baurecht gewisse Möglichkeiten der Einflussnahme.

„Aktuell sind 30% geförderter Wohnraum mit regulierten Mieten üblich und aus unserer Sicht auch wünschenswert“, erklärte Stettner. „Ebenso können auf diese Art Schulen, Kitas und andere öffentliche Bedarfe geregelt werden.“


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Kritik an den Hochhausplänen der Berliner CDU-Fraktion kommt unter anderem von den Grünen. Der angestrebte Hochhausring werde „die schon jetzt viel zu hohen Bodenpreise in immer weitere Höhen treiben“, kritisierte der stadtentwicklungspolitischer Sprecher Julian Schwarze.