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Miete in Berlin: Eigentümer soll Schlösser ausgetauscht haben – „Kriminelle Methoden“

In diesem Wohnhaus gibt es schon lange lange Ärger zwischen dem Eigentümer und seinen Mietern. Nun wurde eine neue Eskalationsstufe erreicht.

Miete in Berlin
u00a9 Imago/Bernd Friedel

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

In Berlin ist der Mietmarkt seit vielen Jahren am kochen! Vermieter rufen immer höhere Preise für Wohnungen, andere Eigentümer halten Wohnungen als spekulativen Leerstand frei und auch durch Zweit-, und Drittwohnsitze, sowie durch Ferienwohnungen wird die Zahl der freien Wohnungen immer weiter verknappt.

Immer wieder kommt es daher zu Konflikten zwischen Mietern und Vermietern. Schließlich treffen da zwei sehr unterschiedliche Interessengruppen aufeinander. Die einen wollen wohnen, die anderen möglichst viel Geld verdienen. Während sich die meisten Vermieter bei diesem Bestreben an Recht und Gesetz halten, scheren andere immer wieder aus. Auch in diesem Fall wird der Vorwurf laut.

Miete in Berlin: Wieder Zoff um die Habersaathstraße

Was ist passiert? Schon seit mehr als einem Jahr wird über das Wohnhaus in der Habersaathstraße 40-48 in Berlin-Mitte gestritten. Hier leben alteingesessene Mieter, Geflüchtete aus der Ukraine und ehemalige Obdachlose. Der Eigentümer hat bereits angekündigt das Haus abreißen und durch einen schicken Neubau ersetzen zu wollen. Doch dafür müssen die bisherigen Bewohner raus.

Bei diesem Vorhaben scheint der Eigentümer vor nichts zurückzuschrecken. Erst im August hatte die „Arcadia Estates Habersaathstraße 40a-48 GmbH“ in einem formlosen Schreiben den Auszug der Bewohner gefordert. Dann, so berichten es mehrere Medien, haben schwarzgekleidete Männer Fenster ausgebaut und Sanitäranlagen zerstört. Und am Freitag (6. Oktober) soll es die nächste Aktion des Eigentümers gegeben haben.

Nicht der erste Vorfall in der Habersaathstraße

Wie mehrere Initiativen auf X (ehemals Twitter) schreiben, sollen Türen und Schlösser ausgetauscht worden sein. Das bestätigt auch ein Bewohner der Habersaathstraße gegenüber dem RBB. Insgesamt vier Türen sollen in seinem Aufgang betroffen sein. Bewohner, die unterwegs waren, müssten nun die Türen aufbrechen, um in ihre Wohnungen zurückzukehren.


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Niklas Schenker, der für die Linke im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt, kritisierte das Vorgehen scharf. „Das sind wirklich kriminelle Methoden des Eigentümers“, sagte er dem RBB. „Wenn er die Leute aus den Wohnungen bekommen will, muss er den Weg über das Gericht gehen.“ Ein solcher soll in der kommenden Woche anstehen.