Wenn man in Berlin wohnt und eine Wohnung zur Miete sucht, dürfte ein Gedanke die letzten Jahre immer wieder bestimmt haben: Wann kehrt sich der Trend endlich um? Wann werden die Mietwohnungen endlich wieder günstiger?
Noch nicht, lautet die ernüchternde Antwort. Das geht nun aus einer Aufstellung des Portals immowelt.de hervor. Wer in Berlin auf Wohnungssuche ist, muss sogar noch mehr zahlen, als vor einem Jahr.
Miete in Berlin: Die Preise steigen weiter
Laut der Berechnung der Angebotsmieten – also die Preise der Miet-Angebote, die auf immowelt.de eingestellt werden – lag die Monatsmiete in Berlin im Jahr 2022 „nur“ bei 11,30 Euro pro Quadratmeter. In diesem Jahr sind es 11,74 Euro. Immerhin ein Anstieg von 3,9 Prozent. Damit liegt die Hauptstadt inzwischen sogar vor Hamburg, aber noch hinter Heidelberg, Köln, Stuttgart, Frankfurt (Main) – und natürlich München mit einer durchschnittlichen Angebotsmiete von 17 Euro pro Quadratmeter.
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Laut immowelt.de steigen die Mieten in den großen Städten derweil vor allem weil die Nachfrage immer größer wird, der Neubau aber nicht hinterherkommt. In Berlin kommen weitere Phänomene hinzu. In der Hauptstadt gibt es eine nicht ausreichend erfasste, aber recht hoch eingeschätzte Zahl an Wohnungen im „spekulativen Leerstand“. Heißt: Eigentümer lassen ihre Wohnungen leer stehen, entziehen sie dem Mietmarkt, und warten auf Wertsteigerung. Laut Schätzungen soll das rund 70.000 Wohnungen in Berlin betreffen.
Darum sind die Mieten in Berlin so hoch
Weitere Faktoren, die die Preise in Berlin treiben, sind rund 30.000 wenig genutzte Zweitwohnungen in der Hauptstadt und rund 15.000 ausschließlich als Ferienwohnungen genutzte Wohnungen. Beides verknappt den Wohnraum weiter. Ebenfalls einen Einfluss auf Preise hat der Trend hin zu möblierten Kleinstwohnungen, die teilweise zu horrenden Preisen angeboten werden.
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Ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit nicht in Sicht. Auch wenn die Daten aus kleineren Städten durchaus als Mutmacher dienen können. So sind die Angebotsmieten beispielsweise in Augsburg, Erlangen, Freiburg im Breisgau oder auch dem Brandenburgischen Potsdam im vergangenen Jahr gesunken.