Die Hauptstadt ist nicht nur das politische und wirtschaftliche Zentrums Deutschlands, sondern auch ein Sammelpunkt von vielen Kulturen. Klar, dass hier in Berlin so viele Menschen leben wollen. Doch das führt unweigerlich auch dazu, dass der Platz knapp wird und die Mieten in Berlin ungebremst steigen.
Für viele Menschen bedeutet das, dass sie irgendwann nicht mehr in der Stadt leben können, weil sie die Lebenshaltungskosten nicht mehr zahlen können. Sie werden regelrecht aus der Stadt gedrängt. Was mit diesen Menschen dann passiert, sieht man an dem umstrittene Trailerpark in Berlin-Lichtenberg. Dort leben Hunderte Menschen in Wohnwagen. Doch der Platz wird jetzt vom Bezirk geräumt.
Miete in Berlin: Leben im Trailerpark
Nach einem Bericht von „rbb24“ soll der Trailerpark in Berlin-Lichtenberg bis zum 20. November geräumt werden. Der Platz, auf dem viele Wohnwagen und Wohncontainer stehen, gehört einem privaten Eigentümer, der diesen aus Sicht des Bezirks rechtswidrig betreibe. Grund für die Räumung sollen Sicherheitsbedenken und mangelnde Hygiene auf dem Areal sein.
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Nach Angaben des Bezirks seien dort offiziell 220 Bewohner gemeldet. Die Dunkelziffer könnte jedoch weit höher sein. Zwar biete der Bezirk schon länger Ersatzwohnraum in Hostels, Hotels oder Notunterkünften für die Bewohner des Trailerparks an, doch die Bewohner rühren sich nicht vom Fleck. Selbst als ihnen im Oktober der Strom abgestellt wurde, konnte man sie nicht von einem Umzug überzeugen.
Bezirk findet Wohnsituation zu gefährlich
Nun befürchte man, dass die Bewohner des Trailerparks mit Gas-, Kohleöfen oder sogar mit offenem Feuer heizen könnten. „Diese gegenwärtige Gefahr für die Sicherheit der Bewohner ist nicht mehr hinnehmbar“, erklärt das Bezirksamt in einem Schreiben, das „rbb24“ vorliegt.
Der Betreiber soll etwa 500 Euro Miete verlangen, was zum Teil vom Sozialamt oder Jobcenter bezahlt werde. Ein Gericht hat dem Vermieter das Gewerbe schon vor Jahren untersagt und eine Räumung angeordnet.
Kommt der Betreiber dieser Aufforderung bis zum 20. November nicht nach, will der Bezirk selbst tätig werden. Die Räumungskosten von etwa 20.000 Euro muss dann der Betreiber tragen.