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Miete in Berlin: Es geht um die Existenz – warum dauert das so lange?

Die Mieten in Berlin steigen und steigen. Wer auf dem Wohnungsmarkt auf Unterstützung vom Amt angewiesen ist, wartet oft lange.

Miete in Berlin
© IMAGO/Schöning

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Der Wohnungsmarkt in der Hauptstadt ist seit Jahren extrem angespannt. Die Mieten steigen in Berlin unaufhörlich und auch die Versuche der Politik, sie zu bremsen, scheinen ins Leere zu laufen.

Wer in eine Notlage gerät, kann in Deutschland Wohngeld beantragen. Dann zahlt das Amt die Wohnung oder bezuschusst sie zumindest. Für viele ist das die Sicherung der eigenen Existenz – dennoch dauert die Bewilligung oft lange. BERLIN LIVE hat nachgefragt, woran das liegt.

Miete in Berlin: Wochenlanges Warten

Kürzlich legte die Stadtentwicklungsverwaltung Zahlen vor, die nicht wenigen Menschen Sorgen bereiten dürften. Demnach warten die Antragsteller im Schnitt mehrere Wochen lang auf die Bewilligung ihres Wohngeldes. In Reinickendorf sind es durchschnittlich 8,18 Wochen, in Friedrichshain-Kreuzberg hingegen stolze 25,22 Wochen.

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Die Ursachen für die lange Wartezeit führt ein Sprecher des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg auf Anfrage von BERLIN LIVE auch auf formale Gründe zurück. Die Bearbeitungszeit beginne mit der Antragsstellung – da sei allerdings noch gar nicht klar, ob ein Antrag korrekt gestellt wurde und alle Unterlagen vorhanden sind. Außerdem habe eine Gesetzesänderung für Aufwand gesorgt.

Bezirksamt will Wartezeiten verkürzen

„Im Wohnungsamt Friedrichshain-Kreuzberg hatte sich das zur Bearbeitung von Wohngeldanträgen vorhandene Personal infolge der Einführung von Wohngeld-Plus mehr als verdoppelt“, erklärt der Sprecher die Verzögerungen weiter. Es sei ein Umzug in neue Räumlichkeiten sowie eine Einarbeitung der neuen Kollegen nötig gewesen. Dadurch zog sich die Bearbeitung offener Anträge der Mieter in Berlin weiter in die Länge.



Um die Wartezeiten künftig zu verkürzen, wurden im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg vor allem strukturelle Änderungen vorgenommen. „Mittlerweile konnte für alle Mitarbeitende ein Arbeitsplatz eingerichtet werden. Für eine bessere Zusammenarbeit mit anderen Behörden (z.B. Jobcenter) fanden entsprechende Gespräche statt“, führt der Sprecher gegenüber BERLIN LIVE aus.