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Miete in Berlin: Achtung! In 122.000 Gebäuden schlummert noch Asbest

In über 122.000 Gebäuden in Berlin schlummert noch Asbest. Aber Achtung! Wird der Asbest freigesetzt, drohen ernsthafte gesundheitliche Probleme.

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u00a9 IMAGO/Zoonar

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Es ist eine unsichtbare Gefahr, die in über 122.000 Gebäuden in Berlin schlummert. Asbest galt jahrelang als Wunderbaustoff. Doch Achtung! Lösen sich Asbestfasern, besteht ein Gesundheitsrisiko. Die Mineralfaser wird als krebserregend eingestuft.

Bei Asbest handelt es sich um sehr kleine Fasern, die nicht gesehen oder gerochen werden können. Rund 40 Millionen Tonnen asbesthaltige Zementprodukte wurden in Deutschland seit den 50er Jahren verbaut, berichtet die „BZ“. Asbestfasern stecken unter anderem in Boden-Platten, Badfliesen-Kleber, Rohren und Dacheindeckungen.

Asbest: Darin besteht die Gefahr

Zwar ist Asbest seit 1993 verboten. Doch in den Vorjahren 1950 bis 1989 wurde der Baustoff häufig eingesetzt. Den Bauarbeitern war die Gefahr meist nicht bewusst. Ohne jeglichen Schutz hantierten sie mit Asbest. Die Folgen spüren sie oftmals erst viele Jahre später. Auf einer Pressekonferenz der IG Bau am Donnerstag (10. August) berichtet ein Betroffener. Wolfgang Leihner-Weygandt ist gelernter Maurer und erhielt 1995 die Diagnose Lungenkrebs. 25 Jahre zuvor arbeitete er mit asbesthaltigen Stoffen. Ein großes Stück seines rechten Lungenflügels musste herausgeschnitten werden. Was der 69-Jährige dann sagt, dürfte viele Menschen schocken: „Als die Lunge verbrannt wurde, blieben nur die feuerresistenten Asbestfasern übrig.“

Normalerweise werden Fremdkörper aus dem Körper abtransportiert. Anders bei Asbest. Die Asbestfasern können vom Körper nicht entfernt werden und bleiben im Gewebe hängen und schädigen dieses. Krebs und andere Krankheiten können entstehen. Leihner-Weygandt ist heute wieder krebsfrei. Andere haben da weniger Glück. Gerade einmal 20 Prozent der Betroffenen, die an einer durch Asbest verursachten Krankheit leiden, überleben. Jedes Jahr sterben 1.500 Menschen an den Folgen von eingeatmeten Asbestfasern, so die IG Bau.

Ist Asbest fest im Baumaterial gebunden, besteht in der Regel keine Gefahr. Problematisch wird es erst, wenn durch Sanierungen und Bauarbeiten die Fasern freigesetzt und von Menschen eingeatmet werden. Carsten Burckhardt von der Industriegewerkschaft Bau warnt, denn „wir stehen am Anfang von zwei Sanierungsjahrzehnten“. Und das könnte die Asbest-Gefahr auf ein neues Level heben: „Mit der Sanierungswelle droht eine ‚Asbest-Welle‘ auf dem Bau. Sie ist eine Gefahr – für Bauarbeiter genauso wie für Heimwerker.“ Deshalb sind Aufklärung und bessere Schutz-Maßnahmen notwendig. Des Weiteren fordert die IG Bau einen Asbest-Gebäude-Pass.


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