Die Miete in Berlin ist nicht nur für Leute am Existenzminimum eine echte Herausforderung. Bezahlbarer Wohnraum ist in der Hauptstadt rar gesät, deshalb müssen Interessenten oftmals um eine passende Bleibe kämpfen.
Doch wendet sich im neuen Jahr vielleicht alles zum Guten? Wohl kaum. Auch in 2024 drohen weitere Mieterhöhungen, der Ausblick ist düster.
Miete in Berlin: Eine finstere Vorschau
Jeder kennt wohl das Sprichwort „Neues Jahr, neues Glück“. So verheißungsvoll optimistisch diese Aussage auch klingen mag, auf die Miete in Berlin lässt sie sich wohl leider nicht übertragen. Der Berliner Mieterverein (BMV) befürchtet, dass die Mieten sowie Nebenkosten wohl auch dieses Jahr ansteigen werden. Auskunft gibt der kommende Mietspiegel, den die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen im Mai veröffentlicht.
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„Viele Vermieter dürften die Gelegenheit nutzen, dass die Bundesregierung die Mieterhöhungsmöglichkeiten auf angespannten Wohnungsmärkten noch nicht wie angekündigt von 15 auf elf Prozent in drei Jahren reduziert hat“, identifiziert BMV-Geschäftsführerin Wibke Werner die Beweggründe für die vermuteten Mieterhöhungen im Gespräch mit der „Berliner Zeitung“.
Obwohl der Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung eine solche Absenkung aufweist, konnte sie bis dato noch nicht umgesetzt werden. „Wir fordern, dass die im Koalitionsvertrag versprochene Absenkung der Kappungsgrenze bei Mieterhöhungen schnellstmöglich kommt“, erklärt Werner. Die Position des Berliner Mietervereins ist also klar.
Lage auf dem Wohnungsmarkt weiter angespannt
Wer nun gedacht hat, dass Neubauten die angespannte Wohnungsmarktsituation in Berlin entlasten könnten, der irrt wohl. „Der Senat wird aller Voraussicht nach weiter den Neubauzielen aus dem Koalitionsvertrag hinterherhinken“, konstatiert der BMV-Co-Geschäftsführer Sebastian Bartels.
Und das hat Folgen. Gerade für Zugezogene bedeute dieser Verzug aus seiner Sicht, dass viele Leute auf überteuerte, möblierte Wohnungen umschwenken müssen. „Das ist dramatisch, zumal der Senat sein Projekt einer Mietpreisüberprüfungsstelle offenbar aus den Augen verloren hat“, resümiert Bartels.
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Das neue Jahr scheint also mit einer echten Hiobsbotschaft zu beginnen. Wer bereits eine Wohnung hat, sollte die nach Möglichkeit lieber behalten. So spart man im Zweifel eine Menge Geld.