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RAF-Terroristen in Berlin: Wie können Gesuchte so lange unbemerkt untertauchen?

Bereits seit Jahren wird nach den RAF-Terroristen der dritten Generation gefahndet. Doch wie können die Gesuchten so lange untertauchen?

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© picture-alliance/ dpa

Jagd nach den RAF-Terroristen in Berlin

Die Polizei Berlin ist auf der Jagd nach den RAF-Terroristen.Am 26. Februar nimmt die Polizei das erste Mitglied des gefährlichen Trios fest: Daniela Klette. Nach zwei Personen fahndet sie derzeit noch.

Jahrelang war man Daniela Klette, Mitglied der dritten RAF-Generation, dicht auf den Fersen. Doch geschnappt werden konnte die gebürtige Karlsruherin erst Ende Februar 2024 in einer Berliner Wohnung – bis dato war die Terroristin untergetaucht.

Von ihren beiden Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg fehlt noch immer jede Spur. Doch wie ist es möglich, über Jahre hinweg ein Leben im Untergrund zu führen, ohne dabei aufzufliegen? BERLIN LIVE hat nachgehakt.

RAF-Terroristin Klette setzte auf gefälschte Dokumente

„Niemand taucht ‚einfach‘ unter“, stellte Carsten Milius, Pressesprecher Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V., bereits zu Beginn des Interviews klar. Inwiefern das Untertauchen den Personen gelingt, sei zwar individuell, aber: „Im terroristischen und allgemeinkriminellen Bereich benötigen ‚untergetauchte‘ Personen in der Regel ein Unterstützer-Netzwerk.“

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Die RAF-Mitglieder Ernst-Volker Staub (l), Daniela Klette und Burkhard Garweg (undatierte Fahndungsbilder des Bundeskriminalamts BKA). Sie werden zur dritten RAF-Generation gerechnet. Credit: picture-alliance/ dpa

Wie genau sich das zusammenstellt, dürfte auch für die Ermittler vorerst ein Rätsel sein. Die wohl größte Problematik: Die Personen legen sich eine neue Identität zu und verändern gegebenenfalls auch ihr optisches Erscheinungsbild. So lebte Daniela Klette beispielsweise jahrelang unter einem anderen Decknamen und mit italienischem Pass. „Gefälschte Dokumente sind hilfreich zur Verschleierung der wahren Identität“, erklärte Milius. Die Beschaffung läuft vermutlich erneut über das unterstützende Netzwerk der Gesuchten.

RAF-Terroristen gesucht: Wo könnten sie stecken?

Doch wieso tauchen manche Menschen überhaupt unter? „Neben zwischenmenschlichen oder privaten Gründen geht es regelmäßig darum, sich einer Strafverfolgung zu entziehen“, erläuterte Milius gegenüber BERLIN LIVE. Der Aufenthaltsort der Gesuchten kann variieren. „Insbesondere ausländische Personen werden sich im Falle drohender Strafverfolgung gegebenenfalls auch in ihr Heimatland absetzen“, so der Experte.


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Dieses Katz-und-Maus-Spiel über Jahre hinweg mit der Polizei zu spielen, dürfte jedoch alles andere als einfach sein. „Es ist davon auszugehen, dass die Sorge entdeckt zu werden, regelmäßig belastend wirkt“, mutmaßte Milius. Um nicht aufzufallen, ist offensichtlich viel Übung gefragt. „Personen ‚im Untergrund‘ führen eher ein unauffälliges Leben und verhalten sich möglichst nach außen hin äußerst regelkonform, um keine Polizeikontrolle zu provozieren“, verriet der Fachmann.

RAF-Fahndung: Mit neuer Technik einen Schritt voraus sein

Die Ermittler könnten den gesuchten Personen allerdings mit etwas Unterstützung einen Schritt voraus sein. Wie das aussieht? „Hilfreich ist, wenn Behördenmitarbeiter mit Kundenkontakt, also zum Beispiel in Bürgerämtern, bezüglich Dokumentenfälschungen sensibilisiert beziehungsweise geschult sind und Dokumentenprüfgeräte zur Verfügung stehen“, gab Milius an. Bleibt zu hoffen, dass diese Schritte zeitnah umgesetzt werden, um die Fahndung nach weiteren Gesuchten zu beschleunigen.