Das Tempelhofer Feld im Süden von Berlin ist heute ein Park und eine Freizeitfläche mit vielfältigen Möglichkeiten. Egal ob Radfahren, Fußball spielen oder einfach nur entspannt das Treiben beobachten – die mehr als 300 Hektar große Fläche bietet für jeden das Richtige.
Auch Großveranstaltungen und Messen finden auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof statt. Platz ist ausreichend vorhanden – noch. Denn eine Bebauung könnte das ändern.
„Echte Stadtdebatte um die Zukunft des Tempelhofer Feldes“
Wohnraum in Berlin ist Mangelware, vor allem bezahlbarer. Die Wohnungssuche ist eine Herkulesaufgabe, die oft Monate, gar Jahre dauert. Neue Häuser werden dringend benötigt und das ist auch dem Senat bewusst. Dort zieht man vieles in Betracht, so jetzt auch die Randbebauung des Tempelhofer Feldes.
Niemand geringeres als der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) höchstpersönlich brachte diese jetzt ins Spiel. „Ich kann den Berlinerinnen und Berlinern nicht erklären, dass ich Innenhöfe bebauen muss, aber eine Riesenfläche frei halte“, so der CDU-Politiker am Montag (26. Februar) in Charlottenburg. Wegner sprach sich für eine „echte Stadtdebatte um die Zukunft des Tempelhofer Feldes“ aus.
Heftige Kritik an Wegners Aussagen zur Bebauung des Tempelhofer Feldes
Das rund ums Tempelhofer Feld bezahlbare Wohnungen entstehen könnten, sieht man bei dem Verein Demokratische Initiative 100% Tempelhofer Feld e.V. äußerst kritisch. Auf Nachfrage von BERLIN LIVE sagte Amaya Kreye: „Es ist eine Illusion zu denken, dass eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes ein Lösungsansatz für mehr bezahlbaren Wohnraum wäre. Eine Illusion, die uns CDU und SPD einreden wollen.“
Kreye glaubt nicht, dass auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens bezahlbarer Wohnraum entstehen soll. Mit Blick auf Parteispenden der Immobilienlobby in Höhe von 800.000 Euro an die CDU, habe man einen Verdacht, „wessen Interessen bei den Bebauungsfantasien um das Feld leitend sind“ erklärte sie weiter.
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„Das Märchen vom ‚bezahlbaren Wohnraum‘ beim Tempelhofer Feld ist eine reine Nebelkerze, welche man nutzt, um die Bebauungsinteressen der Parteispender aus Immobilienwirtschaft zu verschleiern“, ist sich Amaya Kreye sicher.
Noch ist ein möglicher Wohnungsbau auf dem Tempelhofer Feld weit entfernt. Berlins Regierender Bürgermeister Wegner will nun einen Plan für die Fläche entwickeln und die Menschen dazu neu befragen. Bereits 2014 gab es eine Bürgerbefragung, bei der sich die Mehrheit gegen eine Bebauung des Tempelhofer Feldes aussprach.