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Tierheim Berlin verzweifelt: Station immer voller -„Die Flut reißt nicht ab“

Ins Tierheim Berlin kommen aktuell immer mehr Kaninchen. Doch Platz gibt es eigentlich keinen mehr, weshalb die Pfleger kreativ werden müssen.

Tierheim Berlin
© IMAGO / Manja Elsässer

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

Das Tierheim Berlin ist derzeit das Zuhause von rund 1.300 Tieren – Tendenz steigend. Die Situation vor Ort ist angespannt, all die Tiere zu versorgen und einen Platz für jedes einzelne Lebewesen zu finden, gestaltet sich immer schwieriger.

Jeden Tag kommen weitere Neuankömmlinge hinzu, die untergebracht werden müssen. Langsam, aber sicher kommt das Tierheim an seine Grenzen.

Tierheim Berlin: Bei diesen Tieren kommen einige Kaninchen jetzt unter

Keine einfachen Zeiten für das Tierheim Berlin. Eigentlich hat die Einrichtung immer einen Platz für bedürftige Tiere, doch langsam wird es eng. Besonders prekär ist die Lage bei den Nagern. Aktuell ist die Station für Kaninchen und Co. voll und das Tierheim muss die Tiere in anderen Gehegen unterbringen.

Einige Widderkaninchen kommen daher derzeit im Katzenhaus unter, wie Tierpflegerin Celine Knörnschild dem RBB verriet. „Die Flut an Kaninchen reißt nicht ab. Wir bekommen täglich Fundtiere, Tiere aus Sicherstellungen, Verwahrungen. Aus Platzmangel bringen wir sie jetzt hier unter, aber für die Katzen ist das natürlich Stress“, erklärt sie die nicht gerade optimale Situation weiter.

Darum kommen aktuell so viele Kaninchen ins Tierheim

Schuld an dem ganzen Dilemma sind laut einer anderen Tierheim-Mitarbeiterin, die Leute, die sich die Kaninchen in der Corona-Zeit angeschafft hätten, aber den Aufwand unterschätzten. Immerhin müssen die Nager nicht nur zu zweit gehalten werden, sondern bräuchten auch sechs Stunden Auslauf am Tag. Hinzu kämen Tierarzt-Kosten, die vor allem bei Widderkaninchen schnell höher als erwartet ausfallen können, da die Tiere anfällig für Krankheiten sind. Ein Umstand, der mit dafür verantwortlich ist, dass immer mehr der Tiere im Tierheim Berlin landen.

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Und das ist ein großes Problem. Denn vor allem kranke Kaninchen lassen sich nur schwer vermitteln. In der Folge bleiben viele von ihnen lange im Tierheim Berlin, wo die Kapazitäten jetzt schon voll ausgeschöpft sind. Die Tierpfleger haben alle Hände voll mit der Langzeitversorgung von einer immer größer werdenden Anzahl an Tieren zu tun.


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Das Tierheim Berlin steht also derzeit – mal wieder – vor einer großen Herausforderung. Noch schaffen es die Tierpfleger, einen Platz für jedes Lebewesen zu finden und all die Tiere bestmöglich zu versorgen. Doch wie lange sie das unter den gegebenen Umständen noch schaffen, ist eine Frage der Zeit.