Jedes Jahr im Frühling beginnt die Katzensaison, die den Pflegern im Tierheim Berlin große Sorgen bereitet. Tausende Kitten kommen auf Straßen, in Parks oder in Waldstücken auf die Welt und verenden qualvoll.
Um das zu verhindern, werden Tierschützer jetzt aktiv. BERLIN LIVE hat in einem Interview nähere Details zu der Rettungsaktion erfahren.
Tierheim Berlin auf Katzenjagd
Jedes Jahr kommen tausende Kitten während der Katzensaison auf die Welt. Viele von ihnen sterben einen qualvollen Tod. Um diesen Kreislauf zu beenden, fangen die Tierschützer vom Tierheim Berlin die streunenden Tiere ein und kastrieren sie.
BERLIN LIVE hat von Tierheim-Sprecherin Inaiê Marcondes Macedo erfahren, wie eine solche Rettungsaktion abläuft.
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„Wir haben im Tierschutzverein und im Tierheim Berlin ein Team aus Tierschutzberatern und Tierschutzberaterinnen, und die machen das nach Hinweisen oder werden angerufen.“ Das Team stehe im engen Kontakt mit ehrenamtlichen Berlinern, die Futterstellen für verwilderte Katzen betreuen.
„Unsere Tierschutzberater und Tierschutzberaterinnen fahren dann dorthin mit großen Katzenfallen, die sie dann aufstellen und mit Futter füllen. Da kann die Katze reingehen, löst einen Mechanismus aus und dann geht die Klappe zu.“
Das passiert mit den eingefangenen Katzen
Danach werde die Katze umgehend ins Tierheim Berlin zur Kastration gebracht. „Kater bleiben dann ungefähr drei Tage hier, und Katzen fünf Tage, um sich von der Operation zu erholen.“ Wenn sich die Katzen dann in einem guten gesundheitlichen Zustand befinden, wird entschieden, wie es mit ihnen weitergeht.
„Wenn wir sehen, die sind scheu, die haben Angst, die lassen sich nicht anfassen, die haben Panik, dann bringen wir sie wieder dahin zurück, wo sie hergekommen sind“, so Macedo. Eine Vermittlung sei unmöglich, da es keine Möglichkeit gebe, die Katzen noch an Menschen zu gewöhnen.
„Die einzig tierschutzgerechte Möglichkeit“
„Das ist eben auch die einzig tierschutzgerechte Möglichkeit, diesen Katzen ein einigermaßen gutes Leben zu ermöglichen. Würden wir die hier behalten, wäre das für die Katze viel schlimmer als ihre gewohnte Umgebung. Die Katzen kennen ja nichts anderes“, so das Tierheim Berlin.
Bei kleinen Kitten sehe das anders aus. Die könne man noch an Menschen gewöhnen, und sie könnten vermittelt werden, „damit sie eben dieses schlimme Leben auf der Straße nicht mehr führen müssen“, erklärt die Sprecherin. Die Vermittlungsquote sei dabei sehr hoch.
Bei älteren Kitten gebe es schon Probleme bei der Vermittlung. Diese müssten in ehrenamtlichen Stellen sozialisiert werden. „Da muss man bei Null anfangen. An die menschliche Stimme gewöhnen, an die menschliche Nähe gewöhnen, aber auch da haben wir sehr, sehr gute Erfolge erzielt, diese Katzenkinder zu vermitteln. Oft sind es Katzen, die einen Freigang im neuen Zuhause brauchen“, so Macedo.
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Hier erfährst du, wie du selbst aktiv werden kannst, wenn du verwilderte Kitten auf der Straße findest.