Ausnahmezustand im Tierheim Berlin! Am Montag (15. September) hat sich der Verdacht bestätigt. Eine Taube hat sich mit dem Newcastle-Disease-Virus (NDS) infiziert und ist daran gestorben.
Aktuell werden sämtliche Vögel im Tierheim Berlin untersucht – wir berichteten. Es gelten strenge Hygieneregeln, auch für die menschlichen Besucher. Doch was steckt hinter dem Newcastle-Disease-Virus (NDS)? Ein Überblick.
Tierheim Berlin: Was ist die Newcastle-Krankheit?
Die Newcastle-Krankheit wurde erstmals im Jahr 1927 in der englischen Stadt Newcastle upon Tyne nachgewiesen. Daher hat sie ihren Namen erhalten. Vor allem erkranken laut dem Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen Hühner und Puten an dem Virus, aber auch Tauben, Gänse, Enten und andere Vögel.
Infizierte Tiere geben das Virus auf verschiedensten Wegen aus. Über ihren Kot, ihre Atemluft, aber auch Augen-, Rachen- oder Nasensekret. Wie es in dem Info-Blatt der Schweizer Behörde heißt, sitzen erkrankte Tiere meist mit offenem Schnabel in dunklen Ecken, schnarchen und niesen häufig. Bei der akuten Verlaufsform betrage die Sterberate demnach 90 bis 100 Prozent.
So verbreitet sich das Virus
Das Virus kann sich über die Luft oder direkt über die Körpersekrete verbreiten. Auch der Mensch leistet dabei immer wieder seinen Beitrag. In Trockenei oder tiefgekühltem Geflügelfleisch kann das Virus mehrere Monate überleben. Über Stallstaub, Schuhe oder Fahrzeugreifen kann das Virus zudem auch zwischen verschiedenen Ställen verbreitet werden.
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Die Symptome sind bei einer Infektion mit dem Newcastle-Disease-Virus (NDS) vielfältig. Die Tiere können hohes Fieber mit Temperaturen von bis zu 43 Grad erreichen. Die Legeleistung geht zurück. Zudem kann sich eine Infektion durch Apathie und Appetitlosigkeit oder Atemnot und einen mit Schleim bedeckten Schnabel äußern.
Newcastle-Krankheit: Impfpflicht für Hühner und Puten
In Deutschland gibt es für Hühner und Puten eine Impfpflicht gegen NDS, die in der Geflügelpest-Verordnung festgehalten ist. Es gibt verschiedene Impfstämme, die eingesetzt sind. Kommt es zu einer Infektion, müssen infizierte Tiere sofort getötet werden. Eine Infektion ist meldepflichtig.
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Für Menschen ist das Virus ungefährlich. Bei engem Kontakt mit infizierten Tieren kann es aber zu vorübergehenden Bindehautentzündungen oder Schwellungen der Ohrlymphknoten kommen. Von infizierten Eiern oder Fleisch geht für Verbraucher aber keine Gefahr aus. Menschen können das Virus aber sehr wohl übertragen. Auch deshalb sind Besuche im Tierheim Berlin derzeit eingeschränkt.

