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Tierheim Berlin: DIESE Gefahr unterschätzen viele Halter – „Katzen kommen schreiend zu uns“

Immer wieder landen Katzen mit schlimmen Verletzungen bei den Tierärzten im Tierheim Berlin. Doch das muss nicht sein …

Tierheim Berlin
© imago images/YAY Images

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

Neben Hunden gehören in Deutschland nach wie vor Katzen zu den beliebtesten Haustieren. Sie sind süß, man muss nicht mit ihnen Gassi gehen und die Tiere können sich auch mal einige Stunden zuhause alleine beschäftigen. Doch genau darin besteht die Gefahr, wie Tierärztin Yvonne Seidler aus dem Tierheim Berlin im Interview mit BERLIN LIVE nun warnt.

Denn besonders junge Katzen sind noch sehr verspielt und abenteuerlustig. Die Wohnung wird daher schnell zum Spielplatz für die kleinen Entdecker. Doch wenn die Halter nicht zuhause sind, unterschätzen sie eine Gefahr schnell und es kommt zu tragischen Unfällen.

Tierheim Berlin: Immer wieder landen DIESE Unfalltiere hier

Mal eben in den Supermarkt oder sich mit einer Freundin auf einen Kaffee in der Stadt treffen, ist in der Regel kein Problem. Die Katze hat immerhin gerade erst ihr Geschäft gemacht, hat Futter bekommen und zum Spielen hat sie ihren Katzenbaum. Doch sobald die Haustür zufällt und der Katze langweilig wird, kann es gefährlich werden. Nämlich dann, wenn die Fenster auf Kippe gelassen wurden, wie Tierärztin Seidler nun aufklärt:

„Viele Besitzer rechnen nicht damit, aber leider fallen Katzen sehr oft aus dem Fenster und werden dann als Fundtier zu uns gebracht.“ Besonders im Sommer soll noch etwas frische Luft in die Wohnung kommen, doch sind die Fenster nicht katzensicher, kann das tragische Folgen haben. „Beim Versuch, nach draußen zu gelangen, rutschen die Katzen in den schmalen Spalt. Je mehr sie versuchen, wieder herauszukommen, desto tiefer rutschen sie. Die Verletzungen, die sie sich dabei zuziehen, sind immer sehr schwer“, erklärt die Veterinärin das dramatische Problem. Oftmals sei es dann ein Wettlauf gegen die Zeit.

Tierärztin mit dringendem Appell

„Manchmal dauert es Stunden, bis die Tiere befreit werden, weil zum Beispiel die Besitzer nicht zu Hause sind. Oft sterben die Hinterbeine ab, was unglaublich schmerzhaft ist. Die Katzen kommen schreiend zu uns. In vielen Fällen können wir dann leider nicht mehr helfen, außer das Tier von seinen Schmerzen zu erlösen“, wird die 39-Jährige deutlich.


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Deshalb rät die Expertin dringend, Fenster und Balkone ordnungsgemäß zu sichern. Ganz egal, ob man eine freilaufende Katze oder einen Stubentiger zuhause hat. „Es gibt zum Beispiel Katzennetze für den Balkon, aber die sollten wirklich von Fachleuten angebracht werden. Denn Katzen sind schlau. Sie können Löcher in die Netze beißen. Bei den Fenstern ist es ähnlich, da reichen auch keine Fliegengitter.“

Wie tragisch ein solcher Unfall ausgehen kann, musste die Tierärztin erst kürzlich wieder mit ansehen (mehr dazu hier). Eine kleine Katze erlitt Qualen, ehe sie beim Tierheim Berlin landete.