Bei Zalando bestellen tägliche mehrere tausend Kunden Ware. Neben Kosmetik landen vor allem Klamotten und Schuhe schnell im Warenkorb. Eine Frage ist dabei oftmals besonders schwierig: Welche Größe nehme ich bloß?
Oft fallen Klamotten unterschiedlich aus, sodass im Zweifelsfall mehrere Größen eines Artikels bestellt werden. Zuhause kann dann in Ruhe anprobiert und wieder aussortiert werden – Retouren sind somit vorprogrammiert. Doch jede Retoure kostet Zalando Geld und die Kunden Zeit. Deshalb soll ein neues Pilotprojekt Abhilfe schaffen.
Zalando testet mit 3D-Avataren
Besonders schwierig ist es meist, bei Hosen die richtige Größe zu finden. Länge und Breite variieren und je nach Körperform ist es nicht so leicht, die richtige Hose auszuwählen – zumal es auch keine einheitlichen Größen-Standards für dieses Kleidungsstück gibt. Seit Ende April testet der Online-Versandhändler deshalb im Rahmen von Zalandos Size & Fit Initiativen, ob mithilfe von virtuellen Umkleiden endlich die richtige Passform gefunden werden kann. Aber wie funktioniert das Pilotprojekt genau?
Stellvertretend für den Kunden probiert ein 3D-Avatar die unterschiedlichen Jeans an. Dafür muss er Größe, Gewicht und Geschlecht des Käufers wissen. Eine Visualisierung soll anhand eines Wärmebilds mit unterschiedlichen Farbzuordnungen anzeigen, wo das Kleidungsstück am Avatar eng oder locker sitzt. Noch lässt sich die Passgenauigkeit nur für gerade einmal 22 Artikel verschiedener Jeansmarken testen, doch getestet wird dafür in allen 25 Zalando-Märkten in Deutschland.
Ziel sei es, eine skalierbare Lösung für die Zukunft zu finden. Zuvor wurde das System von Zalando bereits zwei Mal mit ausgewählten Artikeln von Puma und der Eigenmarke Anna Field getestet. Mehr als 30.000 Nutzer hätten über Wochen die Pilotprojekte getestet. Und Zalando plant noch viel mehr, um die Kundenzufriedenheit zu steigern und die Retourenwahrscheinlichkeit zu verringern.
Zalando macht große Ankündigung
Mit der Size-&-Fit-Abteilung setzt Zalando sowohl auf Models, die Artikel vor Ort anprobieren, als auch auf Machine Learning, Computer-Vision und andere Technologien. Diese sollen die Plattform dabei unterstützen, vorherzusagen, ob Artikel zu groß oder zu klein ausfallen werden. Personalisierte Größenempfehlungen, die auf ihrer Kauf- und Retourenhistorie sowie auf Referenzartikeln basieren, sollen Kunden bei der Größenauswahl helfen. Laut Zalando würden 10 Prozent der Artikel mit Größenempfehlung seltener umgetauscht werden als Artikel ohne diesen Service.
Noch mehr News:
Zudem macht das Unternehmen noch eine weitere Ankündigung: Basierend auf ihren eigenen Körpermaßen sollen Kunden „in den kommenden Monaten“ eine individuelle Größenberatung für ein erweitertes Sortiment erhalten.