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Berlin: Freibäder bekommen mehr Sicherheitspersonal – ist Gewaltpotenzial tatsächlich gestiegen?

Die Gewalttaten in den Berliner Bädern häufen sich – doch ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr tatsächlich angestiegen?

Berlin
© IMAGO/Olaf Wagner

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Die Vorfälle in Berliner Freibäder häufen sich in den vergangenen Monaten: Massenschlägerei im Sommerbad Pankow, ein Angriff im Kombibad Seestraße in Wedding oder die Auseinandersetzung im Sommerbad Neukölln am Columbiadamm sind nur drei Beispiele…

Um weiteren negativen Vorkommnissen entgegen zu wirken, soll das Sicherheitspersonal aufgestockt werden. Dafür will der Senat sogar künftig mehr Geld springen lassen. Doch ist die Gewalt in Berliner Bädern im Vergleich zum Vorjahr tatsächlich angestiegen?

Berlin: Mehr Gewaltvorfälle in den Freibädern?

Bei der Zahl der Gewaltvorfälle in den Bädern gebe es eine klare Unterscheidung, wie Claudia Blankennagel, Sprecherin der Berliner Bäderbetriebe, gegenüber BERLIN LIVE erklärte. Demnach sei zwischen dem mündlichen Hausverbot von ein bis sieben Tagen, dem schriftlichen Hausverbot von mindestens einem Monat sowie einer Strafanzeige bei Diebstahl oder sexueller Nötigung und einem Polizeieinsatz bei Schlägereien zu unterscheiden.

„Im vergangenen ganzen Sommer 2022 gab es zwei Übergriffe mit verletzten Badmitarbeitern beziehungsweise Security. In diesem Jahr sind es bereits vier“, verriet Blankennagel. Die gewaltvollen Auseinandersetzungen sind im Vergleich zum vorherigen Jahr also tatsächlich angestiegen – dabei hat der Sommer gerade erst richtig Fahrt aufgenommen.

Diese Anforderungen muss Security-Personal in Bädern erfüllen

Die Aufstockung des Sicherheitspersonals kommt den Berliner Bädern somit wie gerufen. „Wir freuen uns über die Zusage der Senatorin, eine Aufstockung der Mittel für die Sicherheit in den Bädern zu unterstützen“, gab Blankennagel offen zu. Die geplanten zusätzlichen 1,5 Millionen Euro seien in erster Linie für das Sicherheitspersonal vorgesehen.


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Die von einer externen Firma angestellten Security-Mitarbeiter seien für das gesamte Bad zuständig und unterstützen das dortige Personal rund um Bademeister und Co. „Die Beschäftigten müssen eine Sachkundeprüfung gemäß § 34a der Gewerbeordnung vorweisen, mindestens 25 Jahre alt sein und zwei Jahre Berufserfahrung vorweisen“, beschrieb Blankennagel das Bewerberprofil.

Berlin: Gelder nicht nur für Sicherheitspersonal

Neben der Einstellung von mehr Sicherheitskräften stehe allerdings noch ein weiterer Schritt an. Man wolle auch die baulichen Maßnahmen in den Bädern der Hauptstadt prüfen, um dort gegebenenfalls mit dem Geld Neuerungen vorzunehmen. „Das könnten Absperrungen, Zäune oder Ähnliches sein“, erläuterte Blankennagel.