In Berlin kommt es immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen. Im Jahr 2022 ist die Zahl der Gewalttaten noch einmal um 15 Prozent angestiegen. Die Motive dahinter sind unterschiedlich. Politisch motivierte Gewalt – unter anderem aus rassistischen Beweggründen – ist aber weiterhin ein Faktor.
Ein solcher Fall könnte in dieser Woche hinzugekommen sein. Denn der in Indien geborene Künstler Sajan Mani (41) ist im Berliner Ortsteil Alt-Mariendorf (Bezirk Tempelhof-Schöneberg) angegriffen und verletzt worden. Für ihn ist das Motiv klar, für die Polizei bislang nicht.
Berlin: Künstler auf offener Straße angegriffen
Sajan Mani, der im Jahr 2021 den Berliner Kunstpreis gewonnen hatte, hatte den Fall selbst mit einem Instagram-Video aus einem Krankenwagen heraus öffentlich gemacht. Demnach verließ er am Donnerstagabend zusammen mit einer befreundeten Künstlerin sein Atelier in Alt-Mariendorf. Dabei sei er von hinten von einem Mann mit einer Krücke attackiert worden. Auch als der Künstler schon am Boden lag, soll der Mann weiter auf ihn eingeschlagen haben. Mehrere Minuten soll die Attacke angedauert haben.
Auf den Aufnahmen, die er selbst auf Instagram veröffentlichte, war Manis Kopf schon bandagiert. Er habe schwere Verletzungen und Platzwunden davongetragen. Es habe sich um eine rassistische Attacke gehandelt, erklärte er. Es sei „die Realität eines Migranten in Deutschland“. Er hoffe, dass dieses Land sich ändern werde.
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Die Polizei bestätigte den Fall gegenüber dem „Tagesspiegel“. Man ermittle wegen gefährlicher Körperverletzung. Laut aktuellem Ermittlungsstand sei aber kein rassistischer Hintergrund des Angriffs festgestellt worden. Mani erklärte gegenüber dem Blatt, er habe in der Vergangenheit bereits mehrfach Rassismus-Erfahrungen in Berlin gemacht, diese Brutalität sei ihm aber neu. Er sagt: „Ich fühle mich nicht mehr sicher.“