Der Drogen-Konsum Berlin wird immer krasser (mehr dazu hier). Tatsächlich ist der Kokain-Konsum in Deutschlands Hauptstadt in den letzten fünf Jahren um satte 58 Prozent gestiegen. Im deutschlandweiten Ranking bei den Kokain-Rückstanden im Abwasser ist Berlin mit einigem Abstand die Nummer Eins. Besonders während der Pandemie ging die Nachfrage nach Rauschmitteln schlagartig in die Höhe.
Immer wieder gehen in Berlin sogenannte Koks-Taxis hoch. Die Polizei Berlin postete zuletzt vermehrt auf X (ehemals Twitter) Bilder von der beschlagnahmten Ware. Schon länger ist die Polizei diesen besonderen Taxis in der Hauptstadt auf der Spur. Darum werden die Drogenkuriere immer kreativer, wenn es um die Tarnung ihrer Geschäfte geht. BERLIN LIVE hat bei drei Lieferservices nachgefragt.
Berlin: Vom Obsthändler zum Essenslieferanten
Vor ein paar Jahren noch hauptsächlich als Obsthändler oder Schlüsseldienste getarnt, ist eine andere Berufsgruppe nun zur Lieblingstarnung bei Drogendealern in Berlin geworden: Essenskuriere bekannter Lieferdienste wie Lieferando, Wolt und UberEats. Seit einiger Zeit prägen sie das Bild der Stadt zunehmend und sind aus dem Verkehr kaum mehr wegzudenken.
Keine schlechte Idee also sich in die Reihen der unzähligen Essenlieferanten einzureihen und im Notfall in den Fluten der Kuriere abtauchen zu können. Doch mit der Kreativität der Drogendealer steigt auch die Aufmerksamkeit der Drogenfahnder bei der Polizei Berlin. Auch in dieser Tarnung sind die Dealer der Stadt nicht mehr allzu sicher.
Wie kommen sie an die Ausstattung heran?
Sowohl Wolt, als auch Lieferando und UberEats geben gegenüber BERLIN LIVE an, dass ihnen keine Fälle bekannt seien. So schreibt ein Pressesprecher von UberEats zusätzlich: „Auch von Seiten der Ermittlungsbehörden gab es diesbezüglich bislang keine Kontaktaufnahme.“
„Mitarbeitende müssen ihr Arbeitsmittel nach Beendigung ihrer Anstellung zurückgeben“, so ein Oliver Klug, Pressesprecher bei Lieferando. Auch bei UberEats und Wolt sieht das ähnlich aus. „Nach unseren Erfahrungen gehen die Unternehmen und ihre Kuriere verantwortungsbewusst mit den Materialien um“ so der Sprecher von UberEats weiter. Gleichzeitig räumt er ein, dass auch sie „dies natürlich nicht zu 100 Prozent kontrollieren können.“
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Es bleibt also weiterhin der Polizei Berlin überlassen, diese falschen Essenskuriere ausfindig zu machen und ihnen ihre besondere Lieferung abzunehmen. Nachdem die Polizei ihnen nun allerdings auf die Schliche gekommen ist, bleibt abzuwarten, mit welcher neuen Tarnung die Dealer in Zukunft um die Ecke kommen könnten.