In Berlin-Neukölln vergeht seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober kein Tag ohne Proteste oder andere Vorkommnisse, die mit diesem Krieg in Verbindung stehen. Immer wieder kam es zu Demonstrationen, bis diese verboten wurden, weil es vermehrt zu antisemitischen Parolen und Gewaltausschreitungen kam.
Am Sonntag versammelten sich trotz Verbots um die 1.000 Palästinenser-Anhänger teils vermummt und mit Flaggen auf dem Potsdamer Platz. Erneut kam es zu anti-israelischen Rufen. Auch Böller wurden, wie Tage zuvor in Neukölln gezündet. Es kam zu zahlreichen Festnahmen.
Neukölln: Brennende Barrikaden und Angriffe auf die Polizei
Am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch (18. Oktober) kam es gleich zu mehreren Vorfällen in Neukölln. Am späten Nachmittag versammelten sich, wie in den Tagen zuvor, mehrere pro-palästinensische Personen an der Ecke Sonnenallee/Reuterstraße. Die Ecke ist seit dem 7. Oktober zum regelmäßigen Sammelpunkt der anti-israelischen Proteste geworden.
Zunächst sollen wieder nur Parolen gerufen worden sein. Mehrere vermummte Personen zündeten immer wieder Pyro, wie die Polizei auf X (ehemals Twitter) mitteilte. Zu später Stunde heizte sich die Stimmung in Neukölln auf. Die Protestierenden errichteten mehrere brennende Barrikaden auf der Sonnenallee. Zudem warfen sie immer wieder mit Steinen nach den Einsatzkräften der Polizei. Auch eine Mülltonne vor einem Wohnhaus wurde in Brand gesetzt.
Brennpunkt High-Deck-Siedlung
Um kurz nach Mitternacht brannten in der berüchtigten Palästinenser-Siedlung „High-Deck-Siedlung“ am Ende der Sonnenallee in Neukölln wieder Barrikaden. Auch hier hatten die Protestierenden die Gegenstände auf die Sonnenallee gebracht.
Wie ein Reporter vor Ort gegenüber BERLIN LIVE berichtete, wurde hierbei die Sonnenallee so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass dem Straßenverkehr mindestens eine Fahrspur entzogen werden muss. Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) konnte die Stelle nicht reinigen.
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Zeitgleich versammelten sich rund 300 Menschen auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in Mitte, um eine Mahnwache für die in diesem Krieg getöteten Palästinenser zu halten. Nach mehreren Lautsprecherdurchsagen mit der Aufforderung, den Ort zu verlassen, löste die Polizei die unerlaubte Versammlung auf. Auch hierbei griffen die Protestierenden die Beamten an.