In Berlin sind mehrere Großfamilien mit arabischen Wurzeln ansässig. Einige Mitglieder der sogenannten Clans halten die Polizei in der Hauptstadt auch mächtig auf Trab. Nicht ohne Grund kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, die im schlimmsten Fall sogar vor Gericht landen.
Der jahrelange Bushido-Prozess oder die Verhandlung zum Mord an den Neuköllner Maientagen sind beispielsweise nur zwei Fälle von vielen. Dabei müssen die Angeklagten auch immer verteidigt werden. Keine leichte Aufgabe, wie eine Anwältin im Gespräch mit BERLIN LIVE verriet.
Clans in Berlin: Mandanten mit klaren Forderungen
Pamela Pabst ist am Berliner Strafgericht in Moabit zuhause. In den vergangenen Jahren hatte die blinde Anwältin bereits so einige Fälle auf ihrer Liste – und die waren nicht gerade harmlos. Bei der Anfrage eines Clan-Mitglieds würde die Strafverteidigerin allerdings zögern. Und das aus einem gewissen Grund: „In bestimmten Gruppen von Leuten gibt es auch eine unglaublich krasse Erwartungshaltung!“
Wer gewisse Personen als Mandanten habe, erhalte auch entsprechendes Geld – und das seien meist enorm hohe Summen. Doch die Kohle sei mit bestimmten Anforderungen verbunden. „Dann muss man aber auch rund um die Uhr für die Mandanten da sein, spuren und Ergebnisse liefern“, stellte Pabst gegenüber BERLIN LIVE klar.
Berliner Anwältin lässt sich nicht unterkriegen
Dabei sei „die unangenehmste Situation“, wenn Mandanten ein bestimmtes Ergebnis vor Gericht erwarten, „einem als Anwalt aber schon von Anfang an klar ist, dass man das nicht liefern kann“. Dann lässt sich Pabst allerdings auch nicht von immer wieder aufkommenden Argumenten wie „Ich bezahle sie doch dafür!“ weichkriegen.
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„Die vergessen eben, dass man ein bestimmtes Ergebnis nicht erkaufen kann, da müsste ich lügen. Ich kann ihnen ja auch kein Wetter verkaufen“, erläuterte die Berliner Anwältin. In ihrer Macht liege nur, sich aufrichtig zu bemühen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. „Der überwiegende Teil versteht das und wer es nicht versteht, bei dem funktioniert dann auch die Zusammenarbeit nicht“, merkte Pabst abschließend an.