Schießereien, Messerstechereien, hitzige Auseinandersetzungen und Co. – wer sich für den Job als Polizeibeamter entscheidet, muss mit einigen Gefahren rechnen. Besonders in Großstädten hat die Kriminalität laut Statistik erschreckenderweise im Laufe der Jahre immer weiter zugenommen.

In der Hauptstadt Berlin haben die Beamten im Alltag zusätzlich mit einer besonderen Herausforderung zu kämpfen: den Clans. Wie gefährlich die meist familiären Gruppierungen werden können, zeigt das tragische Schicksal eines SEK-Beamten aus dem Jahr 2003.

Polizei stellt sich den Clans in Berlin

Was ursprünglich wie ein Routine-Einsatz aussah, endete für Roland Krüger mit dem Tod. Wie aus einer Meldung der Polizei Berlin hervorgeht, wurden der 37-Jährige und seine Kollegen des Spezialeinsatzkommandos am späten Nachmittag des 23. Aprils 2003 zu einer Wohnung im Berliner Bezirk Neukölln gerufen. Der Grund: An der Adresse sollte ein Mann aufzufinden sein, der wenige Tage zuvor auf dem Parkplatz einer Diskothek für Aufsehen sorgte.

Genauer gesagt soll es dabei zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern und einem Mitglied des Al-Zein-Clans gekommen sein. Zuerst habe man mit einem Baseballschläger sowie einer Pistole gedroht, anschließend soll einer der männlichen Personen ein Messer in den Bauch gerammt worden sein. Während das Opfer sofort in einem Krankenhaus ins Koma verlegt worden war, startete die Suche nach dem mutmaßlichen Täter wegen versuchten Mordes.

SEK-Beamter zahlte mit seinem Leben

Als die SEK-Truppe rund um Roland Krüger am Einsatzort eintraf, war noch nicht klar, was sie hinter der Wohnungstür erwarten würde. Kurz nach dem Stürmen der Wohnung wurde das Feuer eröffnet – jedoch nicht von Seiten der Polizei. Bei der Schießerei wurde Roland Krüger mitten ins Auge getroffen. Trotz sofortiger Hilfe verlor der Familienvater kurze Zeit später in der Klinik den Kampf ums Überleben. Der Elitepolizist hinterließ eine Lebensgefährtin und eine damals einjährige Tochter.

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Hätte es mehr Vorbereitung benötigt, um den Tod des SEK-Beamten zu verhindern? „Das kann man gar nicht planen, weil jeder Einsatz letztendlich individuell ist“, erklärte ein Sprecher der Polizei Berlin gegenüber BERLIN LIVE. Doch sobald das SEK ins Spiel kommt, wird von einer besonderen Bedrohungslage ausgegangen.

Wann kommt das SEK zum Einsatz?

Das ist jedoch nicht automatisch immer der Fall, sobald ein Name eines Clans fällt. Hier spielen andere Faktoren eine wichtige Rolle. „Es ist immer eine Einschätzung der Lage. Wenn vielleicht derjenige – unabhängig ob nun Mitglied eines Clans oder nicht – möglicherweise schon durch Waffengewalt bekannt geworden ist“, erklärte der Polizeisprecher. Welches Team ausrückt, entscheide am Ende einzig und allein der Einsatzführer.