Sie beschäftigen die Pop-Kultur in Film, Fernsehen und Musik – aber eben auch die Polizei im ganz realen Leben: die Berliner Clans. Sie sind in Drogengeschäfte verwickelt, planen teilweise spektakuläre Überfälle oder erpressen Schutzgeld. Das Geld versuchen sie oftmals über Immobilien oder Geschäfte in die Legalität zu bringen.
Doch dabei ist ihnen die Berliner Polizei auf der Spur. Davon zeugen zahlreiche Kontrollen und Razzien. Allerdings scheint die Justiz den Clans nicht immer hinterher zu kommen. Wie nun aus einer Antwort des Berliner Senats hervorgeht, warten derzeit 25 Haftbefehle gegen Menschen aus dem Clan-Milieu auf Vollstreckung.
Clans in Berlin: 16 Mitglieder sitzen im Knast
Das geht aus Zahlen des Innensenats hervor, die Teil einer Antwort auf die Anfrage eines AfD-Abgeordneten war. Darin wird auch erklärt: 16 Menschen mit Clan-Bezug sitzen aktuell in Berlin hinter Gittern. Die meisten davon wegen Drogendelikten (6). Andere Straftatbestände sind Betrug, Körperverletzung oder Fahren ohne Führerschein.
Wie sehr die Berliner Clans, mit denen die Polizei arabischstämmige Großfamilien meinen, die sich eine Existenz in der Organisierten Kriminalität aufgebaut haben, die Berliner Justiz beschäftigen, zeigen auch diese Zahlen. Allein 2022 gab es 872 Ermittlungsverfahren, die die Polizei den Clans zugeschrieben hat.
Berlin will mehr Staatsanwälte gegen Clans
Beim Vorgehen gegen die Clans geht es auch darum, das illegal erwirtschaftete Vermögen sicherzustellen, bevor es gewaschen werden kann. Zu diesem Zwecke hat die Polizei im ersten Halbjahr 2023 bereits 2,19 Millionen Euro in fünf verschiedenen Ermittlungsverfahren sichergestellt.
Und es soll noch mehr werden. Wie Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos für CDU) angekündigt hat, sollen bis zu 20 zusätzliche Staatsanwälte zur Einziehung von Vermögen eingesetzt werden. Damit sollen Werte schon zu Beginn von Ermittlungsverfahren eingefroren werden. Ein Vorgehen, das Italien längst mit der Mafia erprobt hat.