Der Juwelen-Klau im Grünen Gewölbe in Dresden gilt als der größte Kunstdiebstahl der deutschen Nachkriegsgeschichte. Auf den Tag genau vor vier Jahren – am 25. November 2019 – brachen mehrere Männer in das Dresdner Residenzschloss ein. Dabei nahmen sie mehrere Kunstobjekte und Schmuckstücke im Wert von mindestens 113,8 Millionen Euro mit.
Ein Jahr später verhaftete die sächsische Polizei mehrere Mitglieder des berühmten Remmo-Clans in Berlin. Weil die Täter 2022 einen Teil der Beute – zwar ramponiert – zurückgaben, vielen die Strafen milde aus. Zwischen vier und sechs Jahren und drei Monate hießen die Urteile. Weil die Anwälte Revision einlegten, kamen die Männer vorerst frei. Der Dresdner Polizeipräsident kann das so nicht auf sich beruhen lassen und sagt den Mitgliedern des Clans in Berlin erneut den Kampf an.
Clans in Berlin: Vieles liegt noch im Dunkeln
Die klare Botschaft: Die Clan-Männer sollen sich nicht in Sicherheit wiegen. Denn die Dresdner Polizei ermittelt auch Jahre nach dem Einbruch weiter. Sie wollen die fehlenden Juwelen und die vermuteten Hintermänner der Aktion ausfindig machen. Wer sich hinter diesem Großraub befinden könnte, ist derzeit noch völlig unklar.
Dresdens Polizeipräsident Lutz Rodig (60) richtet klare Worte an die Mitglieder des Clans in Berlin: „Wir suchen die Juwelen so lange weiter, bis das letzte Schmuckstück gefunden ist.“ Zwar hatten verurteilten Täter Geständnisse abgelegt. Wer ihre Hintermänner sind – und was mit den fehlenden Juwelen passierte, ließen sie jedoch offen.
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Über die Revision wird erst im kommenden Jahr 2024 entschieden werden. Wie die B.Z. erfahren haben will, soll im Januar in Dresden zudem der Prozess gegen Jihad Remmo (23), Bruder und Cousin der bereits verurteilten Remmo-Männer, beginnen. Er gilt als mutmaßlicher Komplize in diesem spektakulären Einbruch.