Ein Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Dieses Motto dachte sich wohl auch ein 58-Jähriger in Berlin-Neukölln. Doch anstatt sein Heißgetränk zu genießen, kam dem Mann etwas anderes in den Sinn.
In einem Café in der Sonnenallee zückte er nach der Bestellung nämlich kurzerhand eine Waffe und bedrohte damit den Mitarbeiter. Allerdings hatte er hiermit nicht gerechnet!
Neukölln: Café-Kunde zieht Waffe aus der Tasche
Wie die Polizei Berlin mitteilte, betrat der 58-Jährige am vergangenen Dienstag (2. Januar) das Lokal in der Nähe des S-Bahnhofs Sonnenallee – genauer gesagt zwischen der Saalestraße und der Mareschstraße – bereits um 8 Uhr in der Früh. Nachdem er seine Tasse Kaffee geordert hatte, schlich er hinter die Theke, hielt dem Angestellten eine durchgeladene Schusswaffe an die Schläfe und forderte diesen auf, seine Einnahmen rauszurücken.
Auf Nachfrage von BERLIN LIVE soll es sich bei der Aktion zwar um eine Schreckschusspistole gehandelt haben, was die Situation jedoch alles andere als ungefährlich macht. Denn auch bei dieser Art von Waffe kann die getroffene Person durch den enormen Druck der Patrone erblinden, taub werden oder es platzen Adern, die zum Tod führen können.
Angreifer von Berliner Polizei gestoppt
Einen Schuss feuerte der Angreifer jedoch nicht ab. Und das auch aus einem bestimmten Grund: Er bemerkte Polizeikräfte vor dem Café. Wie eine Polizeisprecherin erklärte, seien die Beamten aufgrund eines anderen Einsatzes zu diesem Zeitpunkt vor Ort gewesen. Sie konnten den 36-Jährigen von seiner geplanten Flucht in einem in der Nähe parkenden Auto abhalten, festnehmen und die Waffe sicherstellen. Sein vermeintlicher Komplize machte sich hingegen mit dem Wagen aus dem Staub.
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Bei der Durchsuchung des Mannes stellten die Beamten mutmaßliche Blutrückstände an dessen Händen fest. Da es bei dem Überfall auf das Café allerdings zu keinen blutenden Verletzungen kam, müssen diese vermutlich von einem anderen Vorfall stammen. Was sich jedoch herausstellte: Der Festgenommene wurde wegen anderer Delikte bereits mit einem Haftbefehl gesucht. Er soll zeitnah einem Haftrichter vorgeführt werden, der ihm diesen Haftbefehl verkünden und den Erlass eines weiteren Haftbefehls wegen des aktuellen Falls prüfen soll.