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Pankow: Verletzte bei Messerstecherei – Polizei warnt vor Gewalt-Eskalation zwischen Neonazis und Linken

Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung im Berliner Bezirk Pankow wurde jetzt ein Tatverdächtiger festgenommen.

Es las sich wie eine einfache Polizeimeldung, doch es steckt offenbar viel mehr dahinter. Im nördlichen Prenzlauer Berg im Berliner Bezirk Pankow geraten immer öfter Rechtsextreme mit Personen aus der militanten linken Szene aneinander.

Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Gruppen handelt es sich längst nicht um Einzelfälle. Vielmehr scheinen es koordinierte Attacken zu sein, die mal von Neonazis aus dem Umfeld der rechtsextremen Partei „III. Weg“ ausgehen, mal von einer Gruppe Linksextremisten. Sicherheitskreise sind besorgt.

Pankow: Polizeimeldung mit ernstem Hintergrund

Am Freitag (19. April) meldete die Berliner Polizei: „In Prenzlauer Berg wurden gestern Abend drei Männer verletzt.“ In der Wichertstraße sei es zu einer Auseinandersetzung zwischen einem Trio und einem dritten Mann (23 Jahre) gekommen. Diese habe im Flur eines Mehrfamilienhauses begonnen und endete auf einem nahegelegenen Spielplatz. Der 23-Jährige wurde ebenso verletzt, wie zwei Männer (31 und 32) aus der anderen Gruppe. Alle drei wurden stationär im Krankenhaus aufgenommen. Ein vierter flüchtete unerkannt.

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Wer die Auseinandersetzung begonnen hatte, schrieb die Polizei in ihrer Mitteilung nicht. Dafür aber, dass ein politisches Motiv hinter der Tat stecken könne und der Staatsschutz ermittle.

Neonazis gegen militante Linke in Pankow

Das scheint sich nun zu bestätigen. „Tagesspiegel“ und „BZ“ berichten übereinstimmend, dass es sich bei dem 23-Jährigen um Leander S. handeln soll. Einen Neonazi, der bei der rechtsextremen Partei „III. Weg“ aktiv ist, sich in der Vergangenheit auch bei der NPD engagierte und im vergangenen Jahr bei einem versuchten Angriff auf Besucher des CSD in Berlin anwesend gewesen sein soll. Die drei Kontrahenten sollen aus der linksextremen Szene stammen. Einer von ihnen soll laut „BZ“ dem Staatsschutz bekannt sein. Gegen ihn sei demnach bereits wegen Körperverletzung und anderer Delikte ermittelt worden.

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Es ist bei weitem nicht die erste Auseinandersetzung zwischen Neonazis und militanten Linken in Pankow. wo der „III. Weg“ seit Jahren immer stärker wird. Anfang des Jahres wurde laut dem „Tagesspiegel“ ein weiterer Akteur der rechtsextremen Partei vor seiner Wohnung von Linksextremen attackiert. Kurz darauf schlugen mehrere Neonazis einen Mann auf der Greifswalder Straße nieder, weil sie ihn aufgrund eines Aufnähers der linken Szene zuordneten.

Polizei rechnet mit Nachspiel

Und auch der Vorfall aus der Wichertstraße wird nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden wohl ein Nachspiel haben. Denn wie der „III. Weg“ über seine Kanäle mitteilt, habe man nach der Auseinandersetzung selbst Polizeiarbeit übernommen, und den Kiez durchstreift, um „verdächtige Personen ausfindig zu machen“.

Während die Polizei sich in der Pressemitteilung noch nicht darauf festlegte, wer wen angegriffen hatte, sprach die Neonazi-Partei von einer „feigen Tat“ und sogar sechs Angreifern. Man wolle den Fall aufklären, hieß es. Zudem sprachen sie die Drohung aus: „Die Reaktionen darauf werden die Entsprechenden sein.“ 


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Die Polizei nimmt diese Drohungen ernst. Im Sicherheitsapparat befürchtet man, dass die „Eskalation der Gewalt“ noch nicht an ihrem Höhepunkt angelangt sei.

Tatverdächtiger festgenommen

Infolge der Auseinandersetzung in der Wichertstraße kam es jetzt zu mehreren Durchsuchungen in den Wohnungen von zwei Beschuldigten, wie die Polizei am 26. April mitteilte. Dabei seien an drei Adressen in Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Mitte Beweismittel beschlagnahmt worden. Ein 32-Jähriger wurde außerdem festgenommen.

Die Maßnahmen richteten sich gegen einen 31-Jährigen sowie einen 32-jährigen Tatverdächtigen wegen des Tatvorwurfes der gemeinschaftlich begangenen gefährlichen Körperverletzung. Die beiden Männer werden dem linkspolitischen Spektrum zugerechnet. Ihr Opfer dem rechtspolitischen Spektrum.