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True Crime Berlin: Koffer in Berliner Park angezündet – Grausamer Fund, keine Gerechtigkeit

Mitte April 2007 finden Teenager in einem Park im Berliner Stadtteil Neukölln einen abgebrannten Koffer – der Inhalt jagt einem einen Schauer über den Rücken…

True Crime in Berlin
In einem Berliner Park finden Jugendliche 2007 einen verkokelten Koffer – beim Inhalt stockt einem der Atem. Credit: Imago / Olaf Wagner

Am 17. April 2007 finden Jugendliche in einem Berliner Park einen verkokelten Koffer im Gebüsch. Für die Hauptstadt im ersten Moment nichts Außergewöhnliches.

Hat hier etwa nur jemand seinen Sperrmüll entsorgen wollen oder steckt mehr dahinter? Der Inhalt des zurückgelassenen und völlig verbrannten Gepäckstücks lässt die Finder dann allerdings erschaudern…

True Crime: Grausamer Fund erschüttert Berliner Polizei

Nach dem Öffnen des Koffers im Neuköllner Thomashöhe-Park machten die Passanten und Ermittler eine erschütternde Entdeckung: eine verbrannte Leiche. Wie sich einige Tage später herausstellte, handelte es sich bei dem Leichnam um den leblosen Körper eines jungen Mädchens – genauer gesagt der gerade mal 14-jährigen Kristina Hani.

Was ist der heranwachsenden jungen Frau zugestoßen? Bei der Obduktion konnte festgestellt werden, dass die Schülerin an einer Überdosis Drogen starb. Wie die Ermittlungen ergaben, habe Kristina am Abend vor ihrem Tod bei einer Hausparty gefeiert – dort soll sie nach der Einnahme eines hochprozentigen Heroingemisches bewusstlos geworden sein.

True Crime: Lebloser Körper in Koffer gepfercht

Doch wie landete der Teenager in einem Koffer und wurde zudem auch noch angezündet? Rund ein halbes Jahr nach Kristinas Tod nahm die Polizei einen 17-jährigen Verdächtigen fest. Er soll dem Mädchen damals die Drogen verabreicht haben. Nachdem Kristina an der Überdosis gestorben war, soll der Angeklagte sie gemeinsam mit einem Freund in einen Koffer gelegt haben, in einen Park geschleppt, mit Benzin übergossen und angezündet haben.

Als Motiv wurde vermutet, der junge Mann könnte befürchtet haben, durch Kristinas Tod als Drogendealer entlarvt zu werden. Die Vorwürfe bestritt der zum Zeitpunkt des Prozesses 18-Jährige vehement. Doch es gibt Zeugen: Mehreren Mitgefangenen aus einer Berliner Jugendstrafanstalt soll der junge Mann seine Tat detailliert geschildert haben, während er wegen eines anderen Drogendelikts in U-Haft saß.

True Crime in Berlin: Mutmaßlicher Täter kommt davon

Einige Monate nach dem grausamen Fund der Mädchenleiche dann die traurige Wendung des Falls: Ein paar der Zeugen verweigerten eine erneute Aussage vor Gericht, andere verstrickten sich in Widersprüchen. Weil die Beweislage gegen den mutmaßlichen Dealer für eine Verurteilung wegen versuchten Mordes durch unterlassene Hilfeleistung nicht ausreichte, wurde der Angeklagte vom Richter freigesprochen.


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