Bauern aus Brandenburg schlagen Alarm. Immer wieder werden Tiere angegriffen, verletzt – und besonders vulnerable Tiere auch getötet. Die Täter sind bekannt – und können doch nicht geschnappt werden.
Denn bei den Tätern handelt es sich nicht um Menschen, sondern um Raben. Die haben es auf Gänse abgesehen – und auf gerade frisch geborene Kälber. Brandenburger Landwirte sind verzweifelt – und ziehen erste Konsequenzen.
Brandenburg: Landwirtin klagt über Raben
Im „Tagesspiegel“ klagt eine Landwirtin aus Finsterwalde ihr Leid. Ihre Gänse seien immer wieder von Kolkraben angegriffen worden. Von 15.000 Tieren seien bislang 30 Prozent den Rabenangriffen zum Opfer gefallen. Die Tiere hatten in Freilandhaltung gelebt. Gegen Angriffe vom Boden seien sie gut gesichert gewesen – doch die Raben kamen aus der Luft.
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Der Kampf gegen Raben sei nicht einfach. Netze, die man über die Flächen spanne, würden einfach von den Vögeln zerhackt werden, erklärt sie. Eine teuer angeschaffte Schreckschuss-Anlage habe keinen Erfolg gezeigt. Was funktionieren würde, wären Mitarbeiter auf der Weide – doch die hätten schließlich eigentlich andere Aufgaben.
Gänsemast nach Raben-Attacken eingestellt
Die Landwirtin hat die Gänsemast daher eingestellt. Doch die Raben – die sich laut ihrer Aussage von der Müllsortierungsanlage in der Nähe angezogen fühlen – haben es nun auf Kälber und trächtige Kühe abgesehen. Immer wieder pieken die Raben den Rindern in ihre Weichteile. Mit der Umsiedlung auf eine andere Weide habe man das Problem lösen können.
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Entschädigungen wie bei Wolfsangriffen gibt es nicht. Auch stehen Kolkraben unter Schutz, dürfen nicht abgeschossen werden. Dass die Raben die Gänse töten wollen, ist nicht wahrscheinlich. Aber sie verletzen die Tiere oft schwer. Die Wunden infizieren sich, was immer wieder zum Tod führt. Interessiert sind die Raben bei den Kälbern vor allem an ihrem Kot, der für sie süß schmeckt. Mit dem Piken in die Weichteile, sollen die jungen Rinder zum Koten gebracht werden, erklärt der NABU auf seiner Website.
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Weitere Bauern aus Brandenburg kennen das Problem, halten trächtige Kühe und ihre Jungtiere im Stall. Als Aasfresser würden sie aber die Nachgeburten der Kälber essen.