Mit der Bahn ist man von vielen Orten aus schnell in Berlin. Es gibt Direktverbindungen von Amsterdam, Warschau und Prag – das macht die Hauptstadt zu einem echten Verkehrsknotenpunkt in Europa. Sogar Paris ist inzwischen tagsüber ohne Umstieg zu erreichen.
Doch im Umfeld der Bahnhöfe kommt es besonders häufig zu Gewalttaten. Ob an den Gleisen oder in den Zügen – die Passagiere wollen sich sicher fühlen. Doch das ist bei Weitem nicht immer der Fall.
Bahn in Berlin: Großes Gewaltpotenzial
In ganz Deutschland kam es im abgelaufenen Kalenderjahr zwischen Januar und Oktober zu 10.600 Gewaltdelikten. Das teilte die Bundespolizei in Potsdam mit. Damit lag der Wert bereits in dem bisher ausgewerteten Abschnitt über den Zahlen aus dem Jahr 2023. Da kam es insgesamt zu 10.115 polizeibekannten Fällen.
+++ Brandenburg: Gefährliche Tierseuche ausgebrochen – ganze Herde wird getötet +++
Auch in Berlin gab es im vergangenen Jahr auf dem Bahngebiet zahlreiche Fälle – die Zahlen sind hier jedoch auf annähernd gleichem Niveau. „Im Zeitraum Januar-November des Jahres 2024 sind es 2.423 Delikte“, teilte die Bundespolizei auf Anfrage von BERLIN LIVE mit. Im Jahr davor waren es insgesamt 2.623 Delikte.
Deutsche Bahn ist alarmiert
Bei den Taschen- und Handgepäcksdiebstählen dürften die Zahlen im Jahr 2024 leicht rückläufig gewesen sein. Im Bahngebiet in Berlin gab die Bundespolizei für den Zeitraum zwischen Januar und November 4.057 Delikte an. Im Vorjahr seien es indes insgesamt 4.980 gewesen. Zwischen Gewalt- und Diebstahldelikten gibt es allerdings einen auffälligen Unterschied: Nur rund 17,8 Prozent der Gewalttaten, aber 50 Prozent der Diebstähle fanden in Zügen statt.
Auch wenn die Zahlen der Straftaten im Umfeld der Bahn in Berlin leicht rückläufig sind – im Bundesgebiet steige sie insgesamt an. Die Deutsche Bahn zeigt sich daher besorgt. „Wir beobachten ebenso wie die Behörden eine kontinuierlich sinkende Hemmschwelle für Gewalt“, erklärte eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.