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Bahn in Berlin: Auf freier Strecke liegen geblieben – dann muss der ICE plötzlich evakuiert werden

In der Bahn in Berlin meist gut aufgehoben. Doch Reisende eines ICE mussten jetzt eine ganz andere Erfahrung machen.

In der Bahn in Berlin meist gut aufgehoben. Doch Reisende eines ICE mussten jetzt eine ganz andere Erfahrung machen.
© IMAGO/Manngold

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Die Bahn ist in Berlin immer eine gute Wahl, um von A nach B zu kommen. Denn in alle Richtungen fahren die Züge in nähere und fernere Ziele. Ob die Ostseeküste, Hamburg, Prag oder sogar Amsterdam – alle sind sie auf der Schiene ohne Umstieg zu erreichen.

Doch nicht immer geht dabei alles rund. Denn es herrscht eine Menge Sanierungsbedarf auf der Flotte und bei der Infrastruktur. Das mussten auch Reisende feststellen, die am gestrigen Sonntagabend (2. Juni) von Hamburg in die Hauptstadt kamen. BERLIN LIVE war im Zug dabei.

Bahn in Berlin: Zug bleibt unvermittelt stehen

Der ICE hatte die Hansestadt pünktlich verlassen und Berlin-Spandau schon fast erreicht, als sich die Geschwindigkeit der Bahn sukzessive verringerte. In Falkensee kam der Zug dann endgültig zum Stehen. Nach einem Batterie-Reset sollte es zunächst weitergehen – doch als das Licht wieder anging, war klar: Die Lok fährt heute nirgends mehr hin!

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Die Bahn musste kurz vor ihrem nächsten Halt in Berlin evakuiert werden. Weil weit und breit kein Bahnsteig zu erreichen war, mussten die Reisenden im Zug ausharren, bis Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr mit helfendem Gerät zur Stelle waren. Glücklicherweise fuhr ein zweiter Zug mit dem Endhalt Berlin-Südkreuz auf derselben Strecke und kam nebenan zum stehen.

Bei der Evakuierung kam eine solche Brücke zum Einsatz. Wie hier in Schwäbisch Gmünd. Credit: IMAGO/onw-images

Umstieg über Behelfsbrücke

Mittels zweier schmaler Stege wurden die Passagiere über die Lücke zwischen den Gleisen in den anderen Zug bugsiert. „Es hätte mich weniger geärgert, wenn das auf halber Strecke passiert wäre statt so kurz vorm Ziel“, schmunzelte ein Fahrgast gegenüber BERLIN LIVE. Insgesamt war die Stimmung im Zug entspannt. Ein Raunen ging nur bei einer Durchsage durch die Menge.



Denn die Fahrräder befanden sich im hintersten Wagen – der Umstieg war allerdings zunächst nur ganz vorn vorgesehen. Die Aussicht, mit den Rädern durch acht Waggons enger Gänge zu marschieren, trieb den Radlern Schweiß auf die Stirn. Kurz darauf konnten sie allerdings aufatmen: Die Räder wurden von Mitarbeitern der Bahn in Berlin direkt umgeladen.

Auch alle, die in Berlin nicht am Ziel ihrer Reise waren, hatten Glück im Unglück. Schließlich sollte der schadhafte ICE bis nach Stuttgart weiterfahren. Der rettende Nachbarzug mit Endhalt Südkreuz wurde kurzerhand umgetauft und setzte seine Fahrt nach Süddeutschland fort – wenn auch mit einer Verspätung von rund 2,5 Stunden.