Nicht nur für Bahnfahrer in Berlin war es der Super-GAU. Beinahe im ganzen Norden von Deutschland schauten Passagiere im vergangenen Herbst über Stunden in die Röhre. Am 8. Oktober hatten Unbekannte in Berlin und Herne (NRW) unverzichtbare Kabel für den Zugfunk der Bahn beschädigt. Für die Bahn bedeutete das auf vielen Strecken Stillstand.

Der für die Bahn zuständige Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach bereits unmittelbar nach Auftreten der Störung von einem Akt der Sabotage. Und auch der Bochumer Staatsschutz ging von einer politisch motivierten Tat aus. Doch das stellt sich nun offenbar als Fehleinschätzung heraus.

Bahn in Berlin: Gier statt Politik

Laut einem Bericht der ARD soll offenbar reine Gier hinter der Tat stecken, die so viele Bahnreisende hat stranden lassen. Denn anstatt die Kabel sabotiert zu haben, sollen die unbekannten Täter die Kupferkabel gestohlen haben, um auf dem Schwarzmarkt damit ordentlich Geld zu verdienen.

Dass die Diebe gleichzeitig in Herne und in Berlin zugeschlagen haben, soll laut dem Bericht purer Zufall gewesen sein. Auch wegen des Zusammenfallens der Attacken auf zwei kritische Punkte im Bahnnetz, waren die Ermittler erstmal auf die Spur des Sabotage-Angriffs geraten.

Bahn in Berlin: Doch keine Sabotage

Wie die ARD berichtet, soll die Bundesanwaltschaft den Fall wegen dieser neuen Erkenntnisse nun abgeben. Für Raubtaten ohne politische Motivation ist sie schließlich nicht zuständig.

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Bislang schweigen noch alle Beteiligten zu den neuen Erkenntnissen. Weder die Deutsche Bahn, noch die Bundesanwaltschaft haben sich bislang zu dem Bericht geäußert. Auch das Verkehrsministerium von Volker Wissing hat am Samstagnachmittag noch keine Stellungnahme abgegeben.