Ohne die zahlreichen Ampeln in Berlin würde vielerorts in der Hauptstadt nichts gehen. Sie regeln maßgeblich den Verkehr und sorgen dafür, dass auch Fußgänger stark befahrene Straßen überqueren können.
Die meisten Verkehrsteilnehmer werden vermutlich mit den vorhandenen Ampeln zumindest einigermaßen zufrieden sein, auch wenn sie in den Augen vieler Autofahrer vermutlich zu oft rot sind. Aber das „Problem“ werden auch die neuen Countdown-Ampeln nicht lösen.
Berlin: So funktionieren Countdown-Ampeln
Der „Tagesspiegel“ berichtet, dass die Verkehrsverwaltung in Berlin Anfang Dezember die erste Countdown-Ampel präsentieren möchte. Für die Fußgängerampeln gibt es dann ein zusätzliches Signalfeld mit einem stilisierten Zebrastreifen. Die Balken des Zebrastreifens werden während der Räumzeit nach und nach dunkel. Als Räumzeit definiert sich der Zeitraum, in welchem die Fußgänger schon Rot haben und der Querverkehr aber ebenfalls noch Rot hat.
Bereits 2013 gab es in Berlin Tests mit dem Balken-Countdown bei Ampeln, sowie einem „Rotblinken“ und „Grünblinken“ bevor die Ampel auf Rot umschaltet. Letztere beiden wurden von befragten Fußgängern als Verbesserung beschrieben. Den Countdown empfanden die Befragten offenbar nicht als hilfreich. Trotz des schlechten Testergebnisses soll aber genau dieser bei Berliner Ampeln eingeführt werden.
Trotz schlechtem Testergebnis: Verkehrsverwaltung hält an neuen Ampeln fest
Auch Fachleute lehnen Ampeln mit dem Countdown ab. Die Verkehrsverwaltung ist anderer Meinung und erklärte laut „Tagesspiegel“ bereits im Juli, warum ausgerechnet die schlechteste Variante aus dem Test zum Standard werden soll. So könne man bei stadtweiter Verbreitung den Sinn „proaktiv kommunizieren“ und dadurch auch die Unsicherheiten der Fußgänger aus dem Pilotprojekt beseitigen.
Welcher Sinn steckt eigentlich hinter den neuen Ampeln? Passanten soll mit dem Countdown veranschaulicht werden, wie viel Zeit sie noch zum Überqueren der Fahrbahn haben. Außerdem sollen drängelnde Abbieger dadurch gebremst werden.
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Günstig sind die Countdown-Ampeln nicht gerade. Gegenüber dem „Tagesspiegel“ erklärte die Verkehrsverwaltung, man gehe für neu gebaute Ampeln „bezogen auf die Gesamtkosten gegenwärtig von einer Erhöhung von etwa zwei Prozent aus.“ Pro Ampel wären das meist mehrere tausend Euro.