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Berlin: Das wichtigste Wahlversprechen der SPD – wann kommt das 29-Euro-Ticket?

Die SPD warb im Februar intensiv mit der Einführung des 29-Euro-Tickets. Doch bisher ist scheinbar wenig geschehen.

Berlin
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Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Es ist ein gutes halbes Jahr her, das war Berlin vollplakatiert mit dem Gesicht von Franziska Giffey und dem Versprechen, das mit ihr auch ein günstiges Nahverkehrsticket für 29 Euro im Monat kommen soll. Zwar verlor die einstige Regierende Bürgermeisterin die Wahl, doch ihre SPD sitzt weiterhin im Berliner Senat und hat das Ticket in den Koalitionsvertrag bekommen.

Da steht neben einem 29-Euro-Ticket für alle auch ein 9-Euro-Sozialticket. In welchem Bereich genau die angedachten Fahrscheine gelten sollten und wann sie eingeführt werden sollen, steht da nicht. Und das ist wohl auch bis heute nicht klar. Die Berliner warten noch immer auf das vergünstigte Ticket – ein Ende der Geduldsprobe ist nicht in Sicht.

Berlin: Wann kommt das 29-Euro-Ticket?

So richtig Einfluss hat die Berliner SPD auf die Umsetzung ihres wichtigsten Wahlkampfversprechens ohnehin nicht. Federführend ist hier die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Diese wird von der eher eher vom Autoverkehr eingenommenen CDU-Frau Manja Schreiner geführt. Gegenüber BERLIN LIVE betont der Berliner Landesverband der SPD aber, man glaube, dass „der gesamte Senat sich mit Nachdruck für die Einführung eines 29-Euro-Tickets in Berlin einsetzt“.

Die Grüne Abgeordnete Oda Hassepaß sieht das anders. Sie habe nicht den Eindruck, dass „der Senat die Umsetzung des Alleingang-29-Euro-Tickets für Berlin AB priorisiert verfolgt“, sagte sie BERLIN LIVE. Dadurch würden auch Alternativen wie Ermäßigungen für Studierende, Sozialticket-Nutzer oder die kostenlose Mitnahme von Kindern nicht vorangetrieben. Andere Bundesländer seien weiter.

Besonders für Menschen, die auf Ermäßigungen angewiesen seien, sei das ärgerlich. Diese bräuchten schnelle Entlastungen. Eigentlich hätte es diese schon vor den Sommerferien geben müssen. Hassepaß plädierte zudem für ein ermäßigtes Deutschlandticket für bestimmte Gruppen, das sei sogar deutlich günstiger als ein 29-Euro-Ticket für alle.

29-Euro-Ticket: Senat verweist auf Gespräche

Die Grünen-Politikerin hatte daher auch eine Anfrage beim Senat gestellt. Die Antwort der Verkehrsverwaltung blieb vage. Es würden „kontinuierlich Gespräche auf verschiedenen Ebenen geführt“, hieß es. Das letzte Gespräch habe allerdings in der 22. Kalenderwoche stattgefunden, also Anfang Juni. Aktuell – am 26. August – befinden wir uns in Kalenderwoche 34.


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Wirklich konkreter wird die Verkehrsverwaltung auch auf Anfrage von BERLIN LIVE nicht. Eine Sprecherin teilte mit: „Die Gespräche zum 29-Euro-Ticket laufen mit allen Beteiligten. Es gibt bislang keinen neuen Stand. Ziel ist es weiterhin, schnellstmöglich ein 29-Euro-Ticket unter dem Dach des VBB auf den Weg zu bringen.“ Wer angesichts der Inflation auf ein schnelles vergünstigtes Ticket gehofft hatte, muss sich wohl noch in Geduld üben.