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BVG: Berliner schwitzen in U-Bahn und Co – darum gibt es keine Klimaanlage

An heißen Tagen leiden die Fahrgäste der BVG U-Bahnen in Berlin besonders. Denn eine Klimaanlage gibt es nicht. Aber warum eigentlich nicht?

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BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Nachdem das Wetter in Berlin diesen Sommer sehr wechselhaft war, ist es aktuell nochmal sommerlich warm. Die Temperaturen bewegen sich nahe 30 Grad und da kann es mancherorts schnell unangenehm heiß werden, vor allem in U-Bahn und Co. schwitzen viele Berliner. Zwar können dort meistens Fenster geöffnet werden, doch hat sich die Luft erst einmal angestaut, hilft auch das nicht mehr.

BERLIN LIVE fragte bei der BVG nach.

BVG: „Klimaanlagen in U-Bahn nicht sinnvoll“

Nicht nur in den Zügen selbst, auch im Netz beschäftigt die Hitze in der Berliner U-Bahn die Menschen. Auf der Online-Plattform „Reddit“ fragt ein User, wieso es keine Klimaanlagen in den öffentlichen Verkehrsmitteln der BVG gebe. Die Antworten geben teils wenig Aufschluss: „Willkommen in Berlin“ oder „in Deutschland gibt es einfach nicht viele
Klimaanlagen“, lauten zwei der – eher ironischen – Kommentare unter dem Beitrag.

Doch was sagt die BVG selbst? Gegenüber dieser Redaktion heißt es: „Klimaanlagen sind in der Berliner U-Bahn nicht sinnvoll. Durch die Abluft der Anlagen würden sich die Tunnel aufheizen und einen Kreislauf von Aufheizen und Abkühlen in Gang setzen. Im Ergebnis würden sich die Bahnhöfe zum Leidwesen unserer Fahrgäste stark aufheizen.“

BVG bietet Fahrgästen andere Lösung an

Zudem könnten die Klimaanlagen nicht auf dem Dach der U-Bahnen installiert werden, da teilweise nur wenige Zentimeter Platz zur Tunneldecke bestehen. „Da bliebe nur die Alternative eines Klimaschrankes im Fahrgastraum“, erklärt die BVG. In diesem Fall würden allerdings Sitzplätze wegfallen und das Gewicht der Züge steigen. Dies sei „ökologisch nicht sinnvoll“

Stattdessen kommen zugfreie Lüftungen mit Luftwechsel, also der Zufuhr von Frischluft, in den BVG-Bahnen zum Einsatz. „Diese Zufuhr ist belastungsgesteuert und erhöht sich mit dem Fahrgastaufkommen. In allen Zügen findet zudem der Luftaustausch u.a. über geöffnete Fenster oder Türen beim Fahrgastwechsel statt“, so das Unternehmen.


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Die Aussichten auf richtige Klimaanlagen in den U-Bahnen der BVG sind also eher schlecht. Fahrgäste werden wohl weiterhin mit der Hitze in den Wagen leben müssen oder zur Fortbewegung das Rad nutzen.

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