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Berlin: Radfahrer finden Frankfurter Allee „arschglatt“, geräumt wird aber nicht

Viele Radfahrende in Berlin müssen sich aktuell mit vereisten Radwegen rumschlagen. Auch auf der Frankfurter Allee sieht es nicht gut aus.

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u00a9 Imago / Future Image; privat

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Wer in Berlin in den Wintermonaten Rad fährt, muss sich nicht nur mit frostigen Temperaturen rumschlagen – immer wieder gleichen die Wege vereisten Buckelpisten, auf denen man schon als Fußgänger Gefahr läuft auszurutschen.

Die Berliner Stadtreinigung (kurz BSR) räumt in Berlin zwar auf vielen Straßen regelmäßig die Fahrbahn, auf den Radwegen der Hauptstadt ist dies aber nicht immer der Fall. Weswegen sich einige Radfahrer nun bei der BSR beschwert haben, weil der Weg auf der Frankfurter Allee einer Schlittschuhbahn gleicht.

Berliner Radfahrer wünschen sich einen Winterdienst für Radweg auf der Frankfurter Allee

Um seinem Ärger Luft zu machen, schrieb Martin Michel bei Twitter-Nachfolger „X“: „Für mich würde „Miteinander“ ja bedeuten, dass bei aktueller Witterung auch der Radweg auf der Frankfurter Allee effektiv geräumt wird. Im Moment ist der einfach nur arschglatt.“ Woraufhin der ADFC Friedrichshain-Kreuzberg die BSR fragte, warum es nicht möglich ist, zumindest eine solche Hauptstraße zu räumen? „Die vereisten Wege schrecken wohl viele Menschen ab, im Winter Rad zu fahren“, so der Berliner Ortsverband des ADFC.

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Der Radweg auf der Frankfurter Allee ist komplett vereist. Credit: Martin Michel

Die BSR sah dies offensichtlich anders und verwies auf die gesetzlichen Regelungen zum Winterdienst. Dort heißt es zwar, dass innerhalb geschlossener Ortschaften „insbesondere Fahrbahnen einschließlich Radfahrstreifen (…) und Radwege, Schutzstreifen“ nach „den Erfordernissen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ gereinigt werden müssen. Allerdings gehört der sogenannte „Hochbordradweg“, der neben dem Bürgersteig verläuft, nicht dazu.

Berliner Radfahrer müssen für Sicherheit selbst sorgen

Deswegen müssten die Radfahrer hier entweder ihr Bike schieben oder auf die Straße ausweichen – was auf der Frankfurter Allee sicherlich alles andere als ein Vergnügen sein dürfte. Schließlich dürfte für die Autofahrer dort kaum ersichtlich sein, in welchem Zustand sich der Radweg befindet.

Auf eine Anfrage von BERLIN LIVE verwies die BSR außerdem auf die Räummittel die ihnen für den Winterdienst auf Radwegen zur Verfügung stehen. „Das Straßenreinigungsgesetz sieht hier ausschließlich Schneeräumung vor, aber keine Glättebeseitigung (vgl. § 3 Abs. 9, Straßenreinigungsgesetz, kurz „StrReinG“). Die Verwendung von Auftaumitteln ist auf Radwegen verboten (vgl. § 3 Abs. 8 StrReinG)“, so die BSR.

Das sind die Regeln für den BSR-Winterdienst auf Radwegen in Berlin

Splitt und Sand sind für die Glättebeseitigung auf Radwegen, laut der BSR, „keine wirksame Alternative zu Auftaumitteln und bergen für Radfahrende tückische Gefahren.“ Sie seien zudem nicht umweltfreundlicher als sogenannte „auftauende Stoffe“. „So enthält Sole, d.h. Salzlösung, rund 70 % weniger Salz als das üblicherweise zur Fahrbahnbearbeitung eingesetzte Feuchtsalz“, sagte die BSR gegenüber BERLIN LIVE.


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Unterm Strich läuft es für die Radfahrenden in Friedrichshain wohl darauf hinaus, dass sie im Zweifel warten müssen, bis die Eisfläche abgetaut ist. Sollten die Temperaturen wieder steigen, käme dies für die Betroffenen also einem vorgezogenen Weihnachtsgeschenk gleich.