Erst Anfang der Woche verunglückte ein 18-Jähriger mit einem tonnenschweren SUV bei überhöhter Geschwindigkeit auf der Kreuzberger Yorckstraße. Ein anderes Auto, das ebenfalls zu schnell unterwegs war, flüchtete vom Unfallort. Seither ermittelt die Polizei, ob es sich um ein illegales Autorennen gehandelt hat.
Sollte das der Fall sein, wäre das weit mehr als ein Einzelfall. Allein bis Ende Mai wurden in Berlin 245 illegale Autorennen registriert. Das sind rund 1,6 Autorennen am Tag, deutlich mehr als im vergangenen Jahr. Dabei dürfte die Dunkelziffer sogar noch viel höher liegen. Dabei verwendet die Polizei bereits tausende Einsatzstunden, um die Raser zu stoppen. Die Grünen haben nun einen anderen Vorschlag.
Berlin: Polizisten jagen tausende Stunden Raser
Allein bis Ende Mai waren Berliner Polizisten 3691 Einsatzstunden damit beschäftigt, illegale Autorennen im Berliner Stadtgebiet zu verhindern. Die 4878 Stunden aus dem Vorjahr dürften dabei noch einmal übertroffen werden. Um die Belastung für die Ordnungshüter in diesem Bereich zu verringern, fordert die Grüne Abgeordnete Antje Kapek nun mehr präventive Maßnahmen.
„Die Straßen müssen so umgebaut werden, dass sie keine Anreize für Autorennen bieten“, sagt die Politikerin dem „Tagesspiegel“. Als Maßnahmen schlug sie neue Parkinseln, Jelbi-Stationen, mit Pollern befestigte Radwege, Schwellen oder mehr einspurige Straßen vor.
Raser in Berlin: Grüne fordern mehr Blitzer
Zudem brauche es eine Schwerpunktstrategie für Kontrollen und mehr Blitzer. „Sinnvoll wäre eine technische Lösung, wie der Einsatz intelligenter Ampeln, die Geschwindigkeiten erfassen“, schlug Kapek vor. Die Polizei solle „für Rennverläufe geeignete Strecken“ verstärkt kontrollieren.
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Die Innenverwaltung bestreitet jedoch, dass es Schwerpunktstrecken für Autorennen gebe. Vielmehr seien im gesamten Stadtgebiet für Rennverläufe geeignete Strecken zu finden, zitiert der „Tagesspiegel“ die Behörde. Die Daten zeigen aber, dass es tatsächlich Schwerpunkte gibt. Beliebt ist bei Rasern vor allem der Kurfürstendamm, aber auch die Herrmannstraße in Neukölln.