Mit einer Länge von 155 km verfügt Berlin über das größte U-Bahn-Netz Deutschlands. Täglich befördern die gelben Züge der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mehrere Tausend Berliner durch den Großstadt-Dschungel.
Doch nicht alle Hauptstadt-Bewohner können gleichermaßen vom U-Bahn-Netz der BVG profitieren. Besonders in den Bezirken außerhalb des Rings sind Berliner häufig auf Bus und S-Bahn angewiesen. Für die Bewohner des Bezirks Steglitz-Zehlendorf könnte sich das bald ändern, denn diese U-Bahn-Linie soll hier verlängert werden.
BVG: Startschuss für U-Bahn-Verlängerung
Bereits seit Jahren ist diese Streckenverlängerung in der Diskussion. Jetzt werden die Pläne konkreter. Nachdem die Kosten-Nutzen-Rechnung für den Ausbau der Linie U3 abgeschlossen wurde, haben sich Mitte Dezember Beschäftigte der Senatsverwaltungen und des Bezirksamts zusammen mit Vertreter der Umweltschutzverbände getroffen, um die Umweltverträglichkeitsprüfung des Ausbaus vorzubereiten. Damit ist nun ein weiterer Schritt in Richtung Streckenerweiterung getan.
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Die U-Bahn-Linie 3 mit den Endhaltestellen „Krumme Lanke“ im Süd-Westen und „Warschauer Straße“ im Osten Berlins verbindet die Bezirke Steglitz-Zehlendorf und Kreuzberg-Friedrichshain. Wer von der Krummen Lanke weiter südlich Richtung Mexikoplatz fahren möchte, muss in einen Bus umsteigen. Ein Zeitaufwand von etwa 20 Minuten, für eine 800 Meter lange Strecke.
U3-Ausbau wird teurer als gedacht
Über die Verlängerung der U3 bis zum Mexikoplatz dürften sich vor allem Bewohner von Steglitz-Zehlendorf freuen. In diesem Berliner Bezirk sei der Ausbau des ÖPNV in den letzten Jahren vernachlässigt worden, wie Verkehr- und Umweltstadtrat Urban Aykal gegenüber dem „Tagesspiegel“ deutlich machte.
Allerdings ist die Erweiterung der Strecke bis zum Mexikoplatz mit hohen Kosten verbunden. 2021 wurde in einer Machbarkeitsstudie noch mit 49 Millionen Baukosten gerechnet. Mittlerweile steht aber fest: Das Bauvorhaben wird teurer. Wie viel teuer genau – weiß bislang niemand.
Keine U-Bahn zum Mexikoplatz vor 2030
Neben der Finanzierung drängt sich eine weitere Frage auf. Wohin soll der U-Bahnhof? 2021 wollte man den Bahnhof noch unter den Mexikoplatz bauen oder davor. Jetzt wird spekuliert, dass er erst hinter der S-Bahnbrücke unter der Lindenthaler Allee entstehen könnte.
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Ein wenig Zeit, die offenen Fragen zu klären, haben die Verantwortlichen noch. Zwar soll das Planfeststellungsverfahren für die verlängerte Strecke bereits Anfang 2024 beginnen, die Bauarbeiten sind aber erst für 2026 angesetzt. Im Jahr 2030 soll die Streckenverlängerung dann fertig sein.