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BVG klärt auf: Darum führen noch immer Treppen zum ehemaligen U-Bahnhof Französische Straße

Wer über die Friedrichstraße in Berlin geht, sieht noch immer die Eingänge zum U-Bahnhof Französische Straße. Die BVG erklärt warum.

BVG Französische Straße
u00a9 IMAGO/Stefan Zeitz

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Wer über die Berliner Friedrichstraße läuft und sich hier nicht schon ein bisschen auskennt, wird sich zwischen Jägerstraße und Behrenstraße ganz sicher wundern. Denn hier wird die Straße gleich mehrfach von Verkehrsinseln geteilt. Darauf befinden sich Geländer und Treppen, die scheinbar ins nichts führen.

Berliner, die bereits länger in der Stadt sind, wissen: Hier gelangte man einst zur Haltestelle Französische Straße. Hier hielt die BVG-Linie U6 zwischen den Haltestellen Stadtmitte und Friedrichstraße. Seit 2020 ist sie stillgelegt. Die Treppen gibt es trotzdem noch. Warum eigentlich?

BVG: Nach fast 100 Jahren machte der U-Bahnhof dicht

Der U-Bahnhof Französische Straße war fast 100 Jahre in Betrieb, als er im Dezember 2020 stillgelegt wurde. Grund dafür war die Eröffnung des Bahnhofs Unter den Linden, an dem die U6 künftig halten sollte und einen Übergang zur U5 möglich machte. Das die beiden Bahnhöfe nur rund 70 Meter auseinanderliegen, sei es „verkehrlich nicht sinnvoll“ beide Bahnhöfe zu betreiben, erklärte ein BVG-Sprecher gegenüber BERLIN LIVE.



Der Bahnhof sei nach der Schließung weitgehend zurückgebaut worden und gilt seither als Tunnelanlage des U-Bahnbetriebs. Und dabei wird es auch bleiben. Eine Reaktivierung sei unrealistisch, sagte der BVG-Sprecher. „Es gibt dafür auch keinen denkbaren Grund.“

Darum führen noch Treppen zum Ex-U-Bahnhof

Dass der U-Bahnhof Französische Straße dennoch nicht ganz zurückgebaut wurde, und auch die Treppen von der Friedrichstraße – wenn auch verschlossen – theoretisch noch immer zum Ex-Bahnhof führen, hat einen einfachen Grund: den Denkmalschutz. Denn sowohl der Bahnhof selbst, als auch die Eingangsportale stehen unter Denkmalschutz.


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Mit der bestehenden Lösung, den Bahnhof nur teilweise zurückzubauen, sei „den Erfordernissen des sicheren U-Bahnbetriebs und des Denkmalschutzes gleichermaßen Genüge getan“ worden, sagte der BVG-Sprecher. Der eine oder andere verwirrte Tourist, der vor einem verschlossenen Eingang steht, wird es verschmerzen können. Schließlich ist der neue U-Bahnhof unter den Linden nicht weit.