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BVG: Wird Berlins nervigste Bus-Linie bald zur Tram?

Diese Bus-Linie hat schon manch einem Berliner die Nerven gekostet. Jetzt könnten Verspätungen und Überfüllung hier bald Geschichte sein.

u00a9 IMAGO/Ju00fcrgen Ritter

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Verkehrs- und Öffi-Chaos gehören in Berlin zum Alltag dazu. Nicht nur in der U-Bahn erleben die Berliner täglich überfüllte Züge und müssen teilweise mit langen Wartezeiten rechnen. Auch Busfahren ist nicht immer eine angenehme Angelegenheit.

Eine Bus-Linie der BVG sticht dabei besonders heraus – im negativen Sinne. Die ständigen Verspätungen und überfüllten Busse veranlassten einige Berliner sogar dazu, ihr im Jahr 2014 einen Song zu widmen. Jetzt könnte Berlins nervigste Bus-Linie bald Geschichte sein.

Aus diesem BVG-Bus wird eine Tram

Die in Neukölln und Kreuzberg lebenden Berliner werden die Bus-Linie M41 kennen. Sie gilt als eine der am stärksten belasteten Linien Berlins und hat schon einigen Neuköllnern und Kreuzbergern die Nerven geraubt. Für alle, die das Warten auf die überfüllte M41 satthaben, gibt es jetzt eine gute Nachricht: Aus dem Bus soll zukünftig eine Tram werden.

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Schon seit längerem ist die Tram-Strecke, die Schöneweide über die Sonnenallee mit dem Hauptbahnhof verbinden soll, vorgesehen. Zuletzt war von ihr im seit 2019 geltenden Berliner Nahverkehrsplan die Rede. Auch der Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr setzt auf das Projekt.

Mit der Tram M41 von Schöneweide zum Potsdamer Platz

Den Bus durch eine Tram zu ersetzen, könnte zu erheblichen Entlastungen auf der Strecke der M41 führen. Falschparker oder Staus, die den Busverkehr behindern, lassen die Straßenbahn unbeeinflusst. Durch die größere Leistungsfähigkeit der Tram könnten auch die Fahrgastzahlen auf der Strecke steigen.

Sogar die Infrastruktur für den Bau der Trassen ist teilweise schon vorhanden. In der Urbanstraße und der Sonnenallee zeugen Mittelstreifen davon, dass dort früher schon einmal eine Straßenbahn gefahren ist. Genügend Platz für die neue Tram gibt es also.

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Geplant ist zuerst der Bau der Teil-Strecke von Schöneweide bis zur Sonnenallee. Von der neuen Ost-West-Route würden dann nicht nur die Menschen aus Neukölln und Kreuzberg profitieren. Auch den Bewohnern von Baumschulenweg und Schöneweide beschert sie eine neue Direktverbindung zum Potsdamer Platz.

Die Tram M41 lässt noch auf sich warten

Doch wie so oft, wenn es um größere Bauvorhaben in Berlin geht, kann die Projekt-Umsetzung noch dauern. „Geplant ist, im ersten Quartal 2024 eine Grundlagenuntersuchung für die vorgesehene Straßenbahnneubaustrecke im Korridor Bahnhof Schöneweide–Bahnhof Potsdamer Platz durchzuführen“, teilte Michael Herden, stellvertretender Pressesprecher von Verkehrssenatorin Manja Schreiner, der „Berliner Zeitung“ auf Anfrage mit. Mit einer Inbetriebnahme der Bahn ist dann erst im Jahr 2035 zu rechnen.


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Auch diese Prognose scheint in Hinblick auf die erforderlichen Baumaßnahmen noch ziemlich ambitioniert. Die neue 13,7 Kilometer lange Tram-Strecke von Schöneweide zum Potsdamer Platz führt durch dicht besiedelte Stadtgebiete und überquert mit dem Britzer Verbindungskanal sogar eine Wasserstraße. Zusätzlich wären vom Gleis- und Haltestellenbau wichtige Straßen, wie die Urbanstraße, die Sonnenallee, die Baumschulen- und die Schnellerstraße, betroffen.